Welcher Geschmack darf's denn sein?
Wassermelone oder doch lieber Erdbeereis? Bunt, schrill und cool kommen sie daher: die sogenannten Vapes. Die elektronischen Zigaretten verbreiten sich rasant und sind allgegenwärtig. Auch bei den Jüngsten liegen die Vapes im Trend, der Einstieg erfolgt oft schon sehr jung.
Wassermelone oder doch lieber Erdbeereis? Bunt, schrill und cool kommen sie daher: die sogenannten Vapes. Die elektronischen Zigaretten verbreiten sich rasant und sind allgegenwärtig. Auch bei den Jüngsten liegen die Vapes im Trend, der Einstieg erfolgt oft schon sehr jung.
Die E-Zigaretten beziehungsweise Vapes bestehen aus einer Lithium-Ionen-Batterie, einem Tank und einer Verdampfereinheit. Die meisten Produkte werden mit synthetischem Nikotin in Form von Nikotinsalzen verkauft. Ursprünglich als Ausstiegsprodukt aus dem Zigarettenkonsum konzipiert, werden sie heute zunehmend von Nichtrauchern als Einstieg genutzt und können am Anfang einer Suchterkrankung stehen.
Die Nikotinindustrie verleiht ihren Produkten eine unverkennbare Coolness. Die Verlockung für Jugendliche ist gross, das auf den ersten Blick harmlose Dampfen auszuprobieren. Beim Verdampfungsprozess einer E-Zigarette findet keine klassische Verbrennung statt, im Gegensatz zu Tabak schmeckt der Dampf einer E-Zigarette darum weniger unangenehm. Je nach Wahl des Liquides (Flüssigkeit zum Verdampfen) ändert sich das Geschmackserlebnis grundlegend. Fruchtige Aromen sind bei Jugendlichen beliebt, der gewöhnungsbedürftige Nikotingeschmack von Zigaretten bleibt aus. Einige Vapes enthalten synthetische Kühlmittel, was den Konsum zusätzlich stimuliert. Das lästige Kratzen entfällt, so dass unbemerkt viel Nikotin inhaliert werden kann. Für viele Jugendliche ein Grund mehr, diese hippen Vapes auszuprobieren. Hinzu kommt, dass manche Influencer und Influencerinnen in den sozialen Medien die Vapes oftmals als trendy darstellen. Aktuelle Studien zeigen, dass E-Zigaretten bei Jugendlichen sehr beliebt sind, laut einer Umfrage der Lungenliga hat sich der Konsum innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt.
Schädlichkeit wird verharmlost
Fehlinformationen werden von der Tabakindustrie genutzt, um mit geschicktem Marketing die Schädlichkeit von Vapes zu verharmlosen. Es stimmt zwar, dass es nikotinfreie Liquids gibt. Allerdings geht aus der Deklaration nicht immer hervor, welche Inhaltsstoffe in welcher Menge enthalten sind. Ob die Aromastoffe und andere Zusatzstoffe langfristig gesundheitsschädlich sind, ist noch zu wenig erforscht. Die gesundheitlichen Risiken des Konsums von E-Zigaretten werden kontrovers diskutiert. Langzeitstudien, die fundierte Aussagen über die gesundheitlichen Auswirkungen des Dampfens erlauben, liegen noch nicht vor. Klar ist jedoch, dass sie einen negativen Einfluss auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System haben.
Lange gab es kein schweizweites Gesetz zur Regelung des Verkaufs. In einzelnen Kantonen konnten bis vor Kurzem auch Minderjährige E-Zigaretten problemlos in Tankstellenshops, Kiosken und Online-Shops kaufen. Seit dem 1. Oktober ist das neue Tabakproduktegesetz in Kraft. Neu dürfen in der ganzen Schweiz Zigaretten – aber auch alle anderen Tabakprodukte wie beispielsweise E-Zigaretten – nur noch an Personen verkauft werden, die über 18 Jahre alt sind.
Ein weiterer negativer Aspekt ist, dass die Einwegprodukte die Umwelt stark belasten. Viele E-Zigaretten werden über den Hausmüll entsorgt, obwohl sie Batterien und eine Heizspirale enthalten und somit in den Elektroschrott gehören.
Wichtige Prävention
Aufklärung und Wissensvermittlung sind wichtige Präventionsmassnahmen. Eltern können sich gemeinsam mit ihren Kindern über das Rauchen und seine Auswirkungen informieren. Die Suchtberatungsstelle der Gemeinde Davos steht mit unterstützenden Angeboten bereit.
Informationen und Wissenswertes findet man auch online unter: https://gr.feel-ok.ch/vape-selbsttest
Sucht hat viele Facetten
Die Suchtpräventionsgruppe der Gemeinde Davos organisiert vom 28. Oktober bis 6. November die Präventionswoche «Sucht hat viele Facetten».
Die spannenden Anlässe reichen von Weiterbildungen für Lehrpersonen über Fachvorträge und Podiumsdiskussionen bis zu Theaterperformances, Kinoabenden und sogar einem persönlichen Experiment.
Die einzelnen Veranstaltungshinweise weiter hinten in dieser Ausgabe zu finden.
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