Wie die Bündnerinnen und Bündner mit dem Krieg konfrontiert wurden
Mit seiner neuen Untersuchung zu Graubünden im Zweiten Weltkrieg schliesst Historiker Christian Ruch eine Forschungslücke. Und geht dabei auch heiklen Fragen nicht aus dem Weg.
Mit seiner neuen Untersuchung zu Graubünden im Zweiten Weltkrieg schliesst Historiker Christian Ruch eine Forschungslücke. Und geht dabei auch heiklen Fragen nicht aus dem Weg.
Könnte sie gefährlich sein, die Erwähnung des Ausdrucks «graues Tuch» in einem Artikel über einen Anlass in Disentis? Der Hinweis auf die aktuelle Schneehöhe in einem Bericht über die Lawinenverhältnisse in den Bündner Bergen? Für die Zensurbehörde des Territorialkommandos 12 war die Sache anno 1943 klar: Ja. Die involvierten Pressetitel wurden verwarnt, im ersten Fall das «Bündner Tagblatt», im zweiten die «Neue Bündner Zeitung». Die sowieso regelmässig von Zensurmassnahmen betroffen war, ihrer linksliberalen Gesinnung und ihrer unverhohlenen Sympathie für die Alliierten wegen.