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Nach Sieg mit Ach und Krach – Lakers dürfen weiter auf Play-ins hoffen

Mit einem knappen 5:4-Sieg beim Tabellenletzten Ajoie halten sich die Rapperswil-Jona Lakers im Rennen um die Play-in-Plätze. Ein Spieler sticht in diesem Spiel besonders heraus.

Silvano
Umberg
27.02.25 - 22:55 Uhr
Linth
Unnötig: Nach einer an sich komfortablen 4:1-Führung wird die Partie in Pruntrut für die Rapperswil-Jona Lakers (in Weiss-Rot) noch zu einer kräftezehrenden und nervenaufreibenden Abwehrschlacht. 
Unnötig: Nach einer an sich komfortablen 4:1-Führung wird die Partie in Pruntrut für die Rapperswil-Jona Lakers (in Weiss-Rot) noch zu einer kräftezehrenden und nervenaufreibenden Abwehrschlacht. 
Bild Georgios Kefalas/ Keystone

Nach drei Niederlagen in Serie in Pruntrut und zuletzt sieben Pleiten in Folge auf fremdem Eis insgesamt, finden die Lakers im richtigen Moment einen Weg zum Auswärtssieg. Sie setzen sich im Jura nach einem unnötig turbulenten Spiel und einer alles andere als souveränen Leistung mit 5:4 durch – und halten damit ihre Chancen, die Play-ins zu erreichen, am Leben.

Der Spielverlauf

Eigentlich scheint die Partie bereits nach dem ersten Drittel entschieden. Auf das frühe 1:0 der Lakers hat das Heimteam noch eine schnelle Antwort parat; der finnische Verteidiger Anttoni Honka zieht direkt ab und bezwingt SCRJ-Keeper Melvin Nyffeler, der aus der anderen Ecke rüberverschieben muss (7.). Danach ziehen die Lakers bis zur ersten Pause aber auf 4:1 davon.

Im Mittelabschnitt kommt unverhofft – und unnötigerweise aus Lakers-Sicht – wieder Spannung auf. Nachdem der Puck sehr zufällig bei Honka landet und dieser zum zweiten Mal skort, verlieren die Gäste etwas die Linie und Nerven. Sie nehmen innert Kürze zwei Strafen und kassieren in doppelter Unterzahl prompt das 3:4.

Erst als Tyler Moy kurz nach Spielmitte das 5:3 gelingt, fangen sich die Lakers wieder. Die Jurassier bleiben aber aufsässig und läuten mit einem Powerplay-Treffer von Robin Louis zum 4:5 zehn Minuten vor Schluss eine heisse Endphase ein. In dieser halten sich die Lakers nur mit ziemlich grosser Mühe schadlos.

Der Mann des Spiels

Tyler Moy entwickelt sich an diesem Abend zum Ajoie-Schreck. Nicht weniger als drei Tore gelingen dem 29-jährigen Schweizer Nationalstürmer. Es sind seine Saisontore Nummer 13 bis 15. Zuerst verwandelt er, nachdem Yannick-Lennart Albrecht irregulär am Shorthander gehindert wird, den fälligen Penalty eiskalt zum 2:1 (10.). Dann trifft er im Powerplay mit seinem seiner präzisen Handgelenkschüsse zum 4:1 (17.). Und in der 34. Minute netzt er mit seinem gefürchteten Direktschuss aus seiner favorisierten Position auf der linken Seite zum 5:3 ein. Das Spezielle dabei: Sekunden zuvor bricht Moy beim Abschluss der Stock. Er fährt zur Bank, holt sich ein neues Arbeitsgerät – und vollstreckt mit der ersten Puckberührung. Bumm!

Sekunden vor Schluss kommt Moy sogar einem vierten persönlichen Treffer nahe, haut aber zuerst über den Puck und schiesst im zweiten Versuch am verwaisten Tor vorbei. Spielt keine Rolle mehr: 15 Sekunden später wird der Sieg auch so Tatsache.

Der Flop des Spiels

Die Rosenstädter taten sich im Torschiessen definitiv schon schwerer als an diesem Donnerstagabend in Pruntrut. Mitverantwortlich dafür, dass es für einmal eher leicht geht, ist Ajoie-Keeper Damiano Ciaccio. Der 36-jährige Routinier hatte einen Abend zum Vergessen und muss schon nach gut 16 Minuten (und dem vierten Gegentor) Ersatzmann Benjamin Conz Platz machen. Beim 0:1 lässt sich Ciaccio von Dominik Lammer (erstes Saisontor) aus spitzem Winkel zwischen den Beinen erwischen, beim 1:3 vom ums Tor kurvenden Gian-Marco Wetter ebenfalls unschön am nahen Pfosten. Und auch Moys 4:1 hätte er an einem guten Tag wohl gefangen.

So sieht die Tabelle der National League vor der 52. und letzten Qualifikationsrunde vom kommenden Samstag aus.
So sieht die Tabelle der National League vor der 52. und letzten Qualifikationsrunde vom kommenden Samstag aus.
Grafik sihf.ch

Das Fazit

Die Lakers brauchten aus Pruntrut unbedingt drei Zähler, um ganz sicher im Rennen um die Play-ins zu verbleiben. Und diese holten sie. Mit Ach und Krach zwar, aber das spielt in dieser Saisonphase keine Rolle. Da zählen einzig die Punkte.

Drei Punkte sichern sich mit Genf (3:2 gegen Lugano) und Ambri-Piotta (4:1 gegen Bern) am Donnerstagabend allerdings auch zwei der vier Konkurrenten im Kampf um die drei noch nicht vergebenen Play-in-Plätze. Und mit Biel (4:3 nach Penaltys gegen die SCL Tigers) ein dritter immerhin zwei Zähler. Die Lakers liegen also weiterhin auf Platz 12 – und damit zwei Ränge hinter dem letzten Play-in-Platz.

Das heisst: Sie brauchen in der allerletzten Runde am Samstag zu Hause gegen den HC Davos sicher zwei, besser alle drei Punkte – und müssen selbst dann noch auf das Versagen der Konkurrenz hoffen.

Es sind keine guten Perspektiven für die Lakers, zumal sie gegen die Davoser in letzter Zeit eine miserable Bilanz aufweisen. Immerhin: Dank Genfs Sieg gegen Lugano ist seit Donnerstagabend klar, dass die Rosenstädter nicht noch auf einen Play-out-Platz abrutschen können. Es heisst für sie also nach der finalen Qualifikationsrunde am Samstag also entweder Play-in oder Saisonende.

Ajoie – Rapperswil-Jona Lakers 4:5 (1:4, 2:1, 1:0)
Pruntrut. – 4213 Zuschauende. – SR Wiegand/Hungerbühler, Obwegeser/Gurtner.
Tore: 6. (5:07) Lammer (Strömwall, Taibel) 0:1. 7. (6:50) Honka (Fey, Nättinen) 1:1. 10. Moy (Unterzahltor!) 1:2 (Penalty). 14. Wetter (Albrecht, Strömwall) 1:3. 17. Moy (Nardella, Fritz/Powerplaytor) 1:4. 27. Honka (Nättinen, Nussbaumer) 2:4. 29. Bellemare (Nättinen, Palve/bei 5 gegen 3) 3:4. 34. Moy (Nardella) 3:5. 51. Robin (Hazen, Romanenghi/Powerplaytor) 4:5.
Strafen: 3-mal 2 plus 5 Minuten (Bozon) plus Spieldauer (Bozon) gegen Ajoie, 5-mal 2 Minuten gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
Ajoie: Ciaccio (17. Conz); Honka, Fey; Maurer, Scheidegger; Fischer, Nussbaumer; Thiry, Pilet; Palve, Bellemare, Nättinen; Hazen, Devos, Schmutz; Romanenghi, Garessus, Bozon; Robin, Rundqvist, Veckaktins.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Nardella, Holm; Capaul, Djuse; Baragano, Maier; Jelovac; Strömwall, Rask, Alge; Moy, Fritz, Wetter; Hofer, Taibel, Lammer; Wick, Albrecht, Dünner; Zangger.
Bemerkungen: Ajoie ohne Frossard, Patenaude, Pedretti, Turkulainen (alle verletzt) und Brennan (überzähliger Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Embacher, Hornecker (beide Junioren), Larsson, Quinn (beide verletzt) und Jensen (überzähliger Ausländer). Ajoie ab 58:23 ohne Torhüter.

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