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Konsumraum

Aus Pflegewissenschaftler Perspektive weiss ich, wie wichtig es ist, dass suchtkranke Menschen Zugang zu einem Ort haben, der für sie erreichbar ist und ihnen einen risikoarmen Drogenkonsum ermöglicht.
Wissenschaftliche und praktische Erfahrungen zeigen eindeutig, dass Konsumräume dazu beitragen, die Problematik des Drogenkonsums in der Öffentlichkeit weitgehend zu beseitigen. Durch die Bereitstellung von sterilem Spritzbesteck und anderen Hilfsangeboten können Infektionskrankheiten vermieden und Abhängigen Wege aus der Sucht aufgezeigt werden.
Überwachte Drogenkonsumräume verringern nachweislich das Risiko von Überdosierungen, Krankheitsübertragungen und anderen schädlichen Folgen des Drogenkonsums. Die Nutzung dieser Einrichtungen geht mit unmittelbaren Verbesserungen im Bereich der individuellen Gesundheit und des hygienischen Drogenkonsums einher.
Darüber hinaus führen Konsumräume zu einer verstärkten Inanspruchnahme weiterführender Angebote der Drogenhilfe und tragen zur Reduzierung des Drogenkonsums im öffentlichen Raum bei. Sie verbessern Ordnung und Sicherheit sowie das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung insgesamt.
Diese Massnahmen gilt es im Interesse aller Beteiligten umfassend zu fördern und weiterzuentwickeln. Das Konzept der Konsumräume ist zukunftsweisend, weil es eine Drogenbekämpfung durch Hilfe und Unterstützung statt durch Verbote ermöglicht. Deshalb stimme ich für den Konsumraum.
Corina Cabalzar, Gemeinderätin Chur

Corina Cabalzar
05.05.24 - 08:25 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Konsumraum: Der Stadtrat plant weiterhin an der Sägenstrasse 75, 18.4.24
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