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Kredit für die Kirche führt zu Wortgefecht

Die reformierte Kirche in Rapperswil soll aufgewertet werden. Doch ob und wie das Gotteshaus renoviert werden könnte, war an der Kirchgemeindeversammlung in Jona heftigst umstritten.

Südostschweiz
28.03.17 - 14:00 Uhr
Veralteter Infrastruktur: Die refomierte Kirche an der Zürcherstrasse in Rapperswil soll saniert werden. (Bild Jérôme Stern)
Veralteter Infrastruktur: Die refomierte Kirche an der Zürcherstrasse in Rapperswil soll saniert werden. (Bild Jérôme Stern)

Damit hatte der Vorstand der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Rapperswil-Jona wahrlich nicht gerechnet. Da hatte er als letztes Traktandum der gestrigen Kirchgemeindeversammlung im evangelischen Kirchenzentrum Jona einen Vorschlag zur sanften Erweiterung der Rapperswiler Kirche unterbreitet. Doch nach der Präsentation begann eine hitzige Diskussion.

Anbau einer Cafeteria

Im Grundsatz ging es vorerst lediglich um einen Kredit von 100 000 Franken, um ein Projekt ausarbeiten zu können. Grundgedanke war, dass ein Anbau mit Cafeteria mehr Gastfreundschaft für Kirchenbesucher ermöglichen würde. Zweitens wollte man die sanitäre Situation verbessern. Drittens sollte eine neue Raumaufteilung «neue Arten von liturgischen Formen» ermöglichen.

Nachdem das Vorhaben nochmals erläutert wurde, meldete sich Werner Bleisch zum Wort. In einer geschliffenen Ansprache sprach er sich dezidiert gegen den Plan aus. «Als regelmässiger Kirchengänger weiss ich, dass die Kirche allen heutigen Ansprüchen genügt», so Bleisch. «Wir haben keine Eile. Ob wir heute oder in einem Jahr ein solches Projekt starten, spielt keine Rolle.» Bleisch vermisste beim Vorschlag konkrete Details. 

Die verschwundene Visualisierung

Eine Frau wünschte sich zumindest eine Visualisierung des Vorhabens. Worauf Kirchenratspräsident Peter Bosshard einräumte, dass eine solche leider versehentlich gelöscht worden sei. Nun legten sich die Mitglieder des Vorstands wortreich und engagiert für das Vorhaben ins Zeug. Bosshard versicherte, dass man sich für die baulichen Massnahmen eine Obergrenze von 2,5 Millionen Franken gesetzt habe. «Wir hoffen, im Herbst das Projekt vorstellen zu können.

Nachdem man gut zwei Stunden diskutiert hatte, kam es schliesslich zur ersten Abstimmung. Doch das Resultat schien den 95 anwesenden Kirchbürgern unklar. Ein zweiter Durchgang ergab, dass 70 für die Kreditvergabe stimmten. Angesichts der Diskussion ein überraschend klares Verdikt.

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