Eine Grossfamilie feiert Geburtstag
1875 – Wie alles begann
Die Familie Hartmann – drei Generationen von Baumeistern namens Nicolaus – spielte eine zentrale Rolle in der architektonischen Entwicklung von St. Moritz. Ihr Wirken fiel in eine Zeit des Umbruchs, geprägt von wachsendem Tourismus und dem Interesse an lokaler Kultur. Sie realisierten bedeutende Bauten wie das Segantini- und das Engadiner Museum sowie Gebäude der Rhätischen Bahn.
1875 – Wie alles begann
Die Familie Hartmann – drei Generationen von Baumeistern namens Nicolaus – spielte eine zentrale Rolle in der architektonischen Entwicklung von St. Moritz. Ihr Wirken fiel in eine Zeit des Umbruchs, geprägt von wachsendem Tourismus und dem Interesse an lokaler Kultur. Sie realisierten bedeutende Bauten wie das Segantini- und das Engadiner Museum sowie Gebäude der Rhätischen Bahn.
Auch die Hotelier-Familie Badrutt zählte zu ihren Auftraggebern:
1886 erhielt Nicolaus Hartmann II den Zuschlag für eine Erweiterung des Kulm Hotels. Sein Sohn, Nicolaus III, gestaltete später einen Grillroom sowie mehrere Umbauten am Badrutt’s Palace, darunter 1911 die Erweiterung des Hotels und den markanten Eingangsbereich an der Via Serlas – bis heute ein beliebtes Fotomotiv für Touristen aus aller Welt
Mit traditionellen Werten in eine gemeinsame, nachhaltige Zukunft
Inzwischen zählt das Unternehmen rund 560 Mitarbeitende mit Jahresstellen, während der Saison jeweils fast eintausend. Davon kommen mehr als 70 Prozent aus Italien, Portugal und Spanien. Damit ist die Hartmann Holding nicht nur eine unverzichtbare Grösse in der Bündner Baubranche, sondern insbesondere eine wichtige Arbeitgeberin im Engadin und ganz Graubünden, die sich aktiv für die nachhaltige Entwicklung der Region einsetzt. Vieles hat sich im Laufe der 150-jährigen Geschichte des Unternehmens verändert. Prozesse wurden modernisiert, kontinuierlich in neueste Technologien und Maschinen investiert – stets mit dem Ziel, die besten Lösungen für die Kunden zu entwickeln. Doch fast noch bedeutender ist, was über all die Jahre unverändert geblieben ist: die aussergewöhnliche Loyalität von Mitarbeitenden und Kunden, die dem Unternehmen seit Jahrzehnten verbunden sind. In einer Welt, die sich immer schneller wandelt, ist diese Konstanz besonders wertvoll. Auch heute noch ist die Gruppe zu 100 Prozent in Familienbesitz. Die nächste Generation steht längst in der Verantwortung: Markus Testa, der Sohn von Renato Testa, führt das Unternehmen gemeinsam mit Geschäftsführer Diego Donati – der in diesem Jahr auf 25 Jahre Firmenzugehörigkeit zurückblickt.
Und noch ein Jubiläum – Expansion in die Kantonshauptstadt
Vor genau 10 Jahren, im Jahr 2015, erfolgte ein weiterer, bedeutender Schritt in der Unternehmensentwicklung: die Eröffnung einer Niederlassung in Chur. Mit der Übernahme der Grossbaustelle am Kantonsspital Graubünden gelang der Firma der erfolgreiche Markteintritt im Churer Rheintal.
Seither ist die Nicol. Hartmann & Cie. AG mit einem festen Standort vor Ort präsent. Mit der Expansion nach Chur schlägt die Firma Hartmann ein neues Kapitel in ihrer über 150-jährigen Geschichte auf. Was einst im Oberengadin begann, setzt sich nun in der Bündner Kantonshauptstadt fort – mit dem Ziel, näher bei bestehenden Kunden zu sein und neue Partnerschaften in der Region Nordbünden aufzubauen. Ein weiterer Meilenstein war dabei die Übernahme der Wolf Bau AG im Jahr 2017. Ein eigener Werkhof fehlte damals noch. «Wir wollen dort präsent sein, wo gebaut wird – und wo wir als verlässlicher Partner gebraucht werden», erklärt Geschäftsführer Diego Donati. Mit dem zusätzlichen Standort unterstreicht die Firma Hartmann nicht nur ihre regionale Verankerung, sondern auch ihre Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln. Die Expansion ist deshalb mehr als nur ein geografischer Schritt – sie ist ein klares Bekenntnis zur Region Graubünden und zum unternehmerischen Selbstverständnis: nachhaltig wachsen, Werte bewahren und Innovation vorantreiben.
Sind Sie ebenfalls auf Umwegen in die Baubranche und zum erwähnten Studium für KMUs gelangt, Herr Donati?
Diego Donati: Nein, im Gegenteil. Ich habe eigentlich die klassische Bauausbildung absolviert. Nach der Maurerlehre absolvierte ich eine Weiterbildung zum Polier. Danach folgte die Maurermeisterschule, die Baumeisterschule und als Ergänzung das von Markus erwähnte Nachdiplomstudium für KMU an der HSG. Ich hatte während meiner ganzen Karriere das Glück, dass man mir die Chance und das Vertrauen schenkte, Verantwortung zu übernehmen.
Schenken Sie Ihren Mitarbeitenden ebenfalls Vertrauen?
Diego Donati: Unsere Mitarbeitenden erhalten tatsächlich viel Spielraum, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Im Gegenzug verlangen wir, dass sie unternehmerisch denken und handeln – ganz im Sinne unseres Leitbilds.
Das Unternehmen hat sich unter Ihrer Führung enorm weiterentwickelt. Von damals ca. 70 Personen auf heute rund 500 (in der Saison fast 1000) Mitarbeitende.
Diego Donati: Das mag gegen aussen beeindruckend wirken, doch Grösse ist kein Messstab für Erfolg.
Was würden Sie denn als Ihren grössten Geschäftserfolg bezeichnen?
Diego Donati: Mein grösster Stolz ist, dass wir trotz der Grösse des Unternehmens eine Nähe zum Personal pflegen und sich die Mitarbeitenden mit unseren Betrieben identifizieren. Dank diesem Zusammengehörigkeitsgefühl hat jeder und jede Mitarbeitende einen Anteil an die Weiterentwicklung des Unternehmens beigetragen. Wir sind eine Einheit, wie eine grosse Familie, und das macht uns stark.
Eine starke Identifikation mit dem Unternehmen wünscht sich wohl jeder Chef. Was ist das Erfolgsrezept?
Markus Testa: Ein Punkt ist sicher, dass man bei uns Karriere machen kann und deshalb überdurchschnittlich viele Mitarbeitende während vieler, vieler Jahre, teils weit über 30 Jahre, bei uns bleiben. Wir investieren viel in Aus- und Weiterbildung. Fast noch wichtiger als Ausbildung ist jedoch, das individuelle Talent jedes Einzelnen am richtigen Ort einzusetzen. Da wir inzwischen sehr breit aufgestellt und diversifiziert sind, ergeben sich für unsere Mitarbeitenden sehr viele Möglichkeiten, um im Unternehmen die Aufgabe zu finden, die genau zu ihnen passen. Dadurch ist die tägliche Arbeit viel erfüllender und man verrichtet sie mit mehr Motivation und zudem besser.
Nun feiern die Firmen Hartmann und Christoffel ihr 150- bzw. 120-jähriges Jubiläum. Was ist Ihr Geburtstagswunsch?
Diego Dontai: Zuallererst wünsche ich uns allen Gesundheit und mehr Frieden auf dieser Welt. Für unsere Unternehmungen: Wir dürfen mit Stolz und Dankbarkeit auf das Erreichte zurückblicken. Doch Stillstand bedeutet Rückschritt. Ich wünsche mir, dass wir uns als Team weiterhin mit Freude, Kraft, Innovation und unternehmerischem Mut den Herausforderungen der wirtschaftlichen Umstände stellen - zum Fortbestehen unserer Unternehmungen.
Markus Testa: Die Firma ist heute mehr, als ich mir es je erträumt hatte, und dies liegt in erster Linie an unseren Mitarbeitenden, allen voran Diego Donati. Ich möchte deshalb vor allem ganz herzlich Danke sagen. Und zwar jedem und jeder einzelnen, die sich täglich für unsere Unternehmungen einsetzen. Ich freue mich immer, wenn ich jemanden aus der Firma begegne, sei dies auf der Strasse oder bei uns auf dem Areal. Wenn ich doch noch einen Wunsch äussern darf: Ich wünsche uns allen, dass wir die Freude an unser täglichen Arbeit behalten, denn es ist zentral, dass man liebt, was man tut.