×

Beckenboden im Fokus der Frauen

«Inkontinenz löscht ab!» – viele Frauen klagen nach der Geburt oder im Alter über Erkrankungen des Beckenbodens. Da kommen viele Fragen auf – aber auch viele Antworten.

Leben & Freizeit
Promoted Content
15.01.24 - 04:30 Uhr

Eine junge Mutter klagt über recht unerfreuliche Symptome: «Ich spüre meinen Beckenboden nicht mehr»; Ich kann den Urin oder auch den Stuhl nicht mehr halten» oder «Irgendwie zieht alles nach unten». Die frischgebackene Grossmutter spürt beim Anheben ihres Enkelkindes, wie sich ein Scheidenvorfall nach aussen drückt. Die hochbetagte Patientin mit immer wiederkehrenden Blasenentzündungen kann ohne dicke Vorlagen das Haus nicht mehr verlassen.

Dies sind Beispiele von Erkrankungen des Beckenbodens. Vor allem die Harninkontinenz als häufigstes Symptom, ist ein weit verbreitetes Leiden. Jede dritte Frau über 55 Jahre, jede vierte Frau nach Entbindung sowie jede zweite Frau über 80 Jahre leidet vorübergehend oder dauerhaft an unwillkürlichem Urinverlust. Oft geschieht dies im Zusammenhang mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten und/oder Scheidenvorfällen. Permanenter heftiger Harndrang, aber auch unklare Schmerzen schränken die Lebensqualität auch in der Partnerschaft ein... s`löscht ab! Daraus ergeben sich viele Fragen: Könnte man mit einem Kaiserschnitt Inkontinenz und Senkung vermeiden? Wie kann man vorbeugen? Worauf ist während der Geburt zu achten? Gibt es Therapien? Wird das im Alter dann schlimmer?

Zahlreiche wissenschaftlichen Studien, belegen den Zusammenhang zwischen Geburtsverlauf und Schädigungen des Beckenbodens. Die beste Therapie dafür ist die Vorbeugung. So ist es möglich vor, während und nach der Geburt verschiedene Massnahmen zu ergreifen, um spätere Nachteile zu reduzieren.
Ein Spezialfach der Medizin, die Urogynäkologie beschäftigt mit diesen Erkrankungen. Mittlerweile gibt es zahlreiche, sehr effektive Therapien, um den betroffenen Frauen zu helfen. Diese müssen sehr individuell verordnet werden: Eine junge, sonst gesunde Frau mit nicht abgeschlossener Familienplanung benötigt unter Umständen ein völlig anderes Vorgehen als eine Patientin, die durch Alter und Krankheiten geschwächt ist. Hier kann ein grosses Spektrum an konservativen Therapien wie z.B. Physiotherapie, blasenentspannende Medikamente, lokale Östrogenbehandlung, Pessarbehandlungen, Blasenspülungen u.v.m. zur Anwendung kommen. Falls diese Massnahmen nicht ausreichen sollten, kann eine Operation eine dauerhafte Besserung bringen.

Im Spital Schiers ist eine Spezialsprechstunde für Beckenbodenerkrankungen der Frau etabliert, in der solche Probleme untersucht und behandelt werden. Diese wird von Dr. med. Stefan Zachmann, gemeinsam mit der Urotherapeutin Silvia Salzmann betreut. Am 6. Februar 2024 um 19.30 Uhr findet im Spital Schiers für Betroffene, Interessierte und Angehörigen zu diesem Thema ein öffentlicher Vortrag statt, in welchem mit unterschiedlichen Fallbeispielen über die Diagnostik und vielfältigen Therapiemöglichkeiten referiert wird.

Promoted Content von
Mehr zu Leben & Freizeit MEHR