«Was ich vor einem Auszug aus Hotel Mama gerne gewusst hätte…»
Mit dem Studienbeginn im September wurden viele junge Leute mit einem Auszug von zu Hause konfrontiert: Die häufigsten Überraschungen von Betroffenen zusammengetragen und mit Tipps ergänzt.
Mit dem Studienbeginn im September wurden viele junge Leute mit einem Auszug von zu Hause konfrontiert: Die häufigsten Überraschungen von Betroffenen zusammengetragen und mit Tipps ergänzt.
Nicht nur der Tag des Auszugs bringt Stress mit sich, auch die Zeit danach steckt voller Überraschungen. Freude und gewonnene Freiheit mischen sich mit Unsicherheiten. Plötzlich werden Alltagssituationen zu Hürden und neue Probleme zu Stolperfallen.
Meine Entscheidung
Ein Auszug aus dem Elternhaus bringt viele Freiheiten mit sich, aber auch Verantwortung. Tauchte zuvor ein Problem auf, waren Ratgeber und helfende Hände schnell zur Stelle. Oft merkt man erst, wie oft man doch noch um Rat gefragt hat, wenn man ausgezogen ist. Dann ist man plötzlich alleine mit der Entscheidung. Unsicherheiten, mit welchen man zuvor nicht konfrontiert war, tauchen auf und jedes noch so kleine Problem erscheint unüberwindbar.
Häufig kann schon das Suchen im Internet dem Problem Abhilfe schaffen. Nützliche Tipps und Tricks für Alltagshürden finden sich auf Plattformen wie «pinterest.ch», «wikihow.com» und vielen weiteren. Auch ein kurzes Telefonat hat noch nie geschadet. Tauchen Probleme auf, die man lieber nicht mit einer bekannten Person besprechen möchte, bieten Organisationen wie Pro Juventute Telefondienste an, die genutzt werden können. Es besteht ausserdem die Möglichkeit, anstelle von einem Telefonat zu chatten oder sich mit Gleichaltrigen auszutauschen.
Zack, leeres Konto
Von der Einrichtung mal abgesehen; ein eigener Haushalt ist teuer. Gebrauchsgegenstände nutzen sich ab, Putzmittel und WC-Papier neigen sich irgendwann dem Ende zu und der Kühlschrank füllt sich auch nicht von selbst. Überall schmälert sich der Kontostand nach und nach, bis am Ende fast nichts übrig bleibt und man sich fragt, wo das Geld hin ist.
Um der Frage entgegenzuwirken, bestehen verschiedene Möglichkeiten. Zum einen ist es wichtig, ein Budget zu erstellen. Vorlagen können auf «budgetberatung.ch» heruntergeladen werden. Um einen Überblick fürs ganze Jahr zu bekommen, sollen Jahreskosten auf Monatskosten umgerechnet werden. Das sorgt für eine Vorstellung, wie viel im Monat zur Verfügung steht. Auch gibt es Apps, in welchen die täglichen Ausgaben eingetragen werden können. Diese zeigen so auf, wo das Geld hingeht und wo noch gespart werden kann.
- Die Frage «Benötige ich das wirklich jetzt?»
- Gegenstände verkaufen, die nicht mehr benötigt werden z.B. Kleidung, Geräte usw.
- Wo möglich mieten statt kaufen
- Nicht hungrig einkaufen
- Resten verwerten
Beste Freundin als Mitbewohnerin
Mit jemandem zusammenzuziehen, den man zuvor schon kennt, kann in der Kommunikation und im Verständnis helfen. Es birgt aber auch Konfliktpotenzial, denn die Ansprüche an das Zusammenleben werden höher sein. Trotz guter Freundschaft stammen alle aus unterschiedlichen Haushalten und sind sich somit andere Umgangsformen und Haushaltsführungen gewöhnt. Ausserdem wird das Wohnen auf so engem Raum die Freundschaft verändern, denn man lernt sich nochmals ganz anders kennen.
Bei der Entscheidung, welche Wohnform die richtige ist, spielt oft das Budget eine grosse Rolle. Trotzdem ist es laut Pro Juventute auch wichtig, die Distanz zum Arbeits- oder Studienort, der Familie und Freunden und den Freizeitaktivitäten zu berücksichtigen. Entscheidet man sich für eine Wohngemeinschaft, taucht die Frage der Mitbewohner auf: mit Freunden oder Unbekannten? Auf keinen Fall soll das Zusammenziehen unter Druck entstehen, weil man Angst vor der Reaktion der Freunde hat. Nur weil eine gute Freundschaft besteht, ist nicht automatisch auch ein tolles Zusammenleben gegeben. Es muss für jede Person individuell stimmen.
Immer dasselbe Essen
Mit der gewonnenen Freiheit kann auch endlich das gekocht und gegessen werden, was man möchte. Voller Tatendrang wird das verstaubte Kochbuch ausgegraben und neue Rezepte ausprobiert. Bis die anfängliche Energie versiegt und der Alltagstrott Einzug hält. Immer wieder die gleichen Speisen werden gekocht, denn niemand anderes bringt Vorschläge oder kocht auch mal. Dafür wird bei einem Besuch zu Hause das Essen wieder so richtig genossen.
Um mehr Abwechslung in den Ernährungsalltag zu bekommen sind Speisepläne hilfreich. Auf «fooby» gibt es schon vorgefertigte, passend zu unterschiedlichen Ernährungsformen. Auch können solche Pläne selbst erstellt werden. Es lohnt sich, eine Liste mit mehreren verschiedenen ausgewogenen Gerichten zu erstellen, welche abwechslungsweise gekocht werden. «familienleben.ch» empfiehlt, einen Restetag in der Woche einzuplanen. So wird Food-Waste verhindert, ein Tag ist bereits geplant und gleichzeitig hilft es dem Geldbeutel. Sich selbst herauszufordern, in dem Themenwochen geplant werden, kann den Essens-Horizont erweitern und ein Ziel zu erreichen spornt an.
- Vegetarisch/vegan
- Ohne Milchprodukte
- Täglich fünf verschiedene Gemüse und Früchte einbauen
- Orientalisch
- Asiatisch
- Suppen-Woche
Permanent ist etwas nicht gemacht
«Ich muss noch den Abfall rausbringen», «Aus den Fenstern sehe ich auch kaum noch» oder «Schon wieder so viel Staub». Wer kennt solche Gedanken nicht? Der ganze Haushalt liegt nun in den eigenen Händen und kaum ist eine Arbeit erledigt, steht auch schon die nächste an. Es ist eine nimmer endende Spirale.
Entscheidend für eine Ausgewogenheit zwischen Freizeit und Haushalt ist laut «letsfamily.ch» eine gesunde Einstellung «nicht-alles-perfekt-machen-zu-wollen». Bevor ein Plan erstellt werden kann, muss eine Liste mit den anfallenden Aufgaben her. Danach sollte alles, was möglich ist, vorausgeplant werden. Fixe Tage für entsprechende To-Do’s sind hilfreich, ob alleine gehaust wird oder in einer Wohngemeinschaft. Ordnung zu halten ist dabei die halbe Miete. Haben Gegenstände ihren Platz und werden direkt wieder dort versorgt, fällt auch das Putzen leichter, da nicht immer noch etwas aus dem Weg geräumt werden muss. Und wie toll wäre es, wenn das ganze Spass macht? Mit Musik, Putzmitteln mit gutem Geruch und angenehmen Lappen fällt die Arbeit sofort leichter. Gönnt man sich danach noch was Gutes, verknüpft das Gehirn die Aufgaben positiv. Dies wiederum wirkt sich günstig auf das Erledigen aus.
Weitere nützliche Informationen zu den Tipps findet ihr hier:
- pinterest.ch
- wikihow.com
- Pro Juventute
- budgetberatung.ch
- fooby
Ihr seid noch auf der Suche nach einem neuen Daheim? Im folgenden Sendungsbeitrag gibt es hilfreiche Tipps für die Wohnungssuche:
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