Alle fünf Jahre wieder
Das kantonale Musikfest Graubünden findet dieses Jahr in Klosters statt. Nebst den Wettspielen gibt es auch noch 17 Formationen, die zur reinen Unterhaltung anwesend sind.
Das kantonale Musikfest Graubünden findet dieses Jahr in Klosters statt. Nebst den Wettspielen gibt es auch noch 17 Formationen, die zur reinen Unterhaltung anwesend sind.

Von Lorena Tino
Einem Rhythmus folgend. Einem musikalischen Rhythmus. Zwischen den Schlägen, jeweils fünf Jahre Pause. Am Wochenende vom 8. und 9. Juni ist es wieder Zeit für den nächsten Schlag. Das nächste kantonale Musikfest Graubünden steht vor der Tür. Dieses Mal ist die Gemeinde Klosters Gastgeberin. Genauer gesagt die beiden Musikgesellschaften Jenaz und Madrisa. Das Debüt eines gemeinsamen Anlasses für die beiden Vereine. «Wir waren schon immer miteinander verknüpft, aber zu einem gemeinsamen Anlass ist es bisher nie gekommen. Das ist sehr spannend und freut uns sehr», erzählt Urs Müller. Er ist Teil des Organisationskomitees für den kantonalen Anlass und selbst langjähriges Mitglied der Musikgesellschaft Jenaz. Und mit langjährig ist wirklich langjährig gemeint. Seit 1991 wirkt er mit seinem musikalischen Beitrag, seinen Ideen und seinem Engagement im Verein mit. Nach so langer Zeit im Verein gehört es sich fast, dass man einmal in seiner Karriere bei der Organisation des Kantonalen Musikfests mitwirkt. So meint Urs Müller. Was denn nun aber alles auf dem Programm steht, kam natürlich auch zur Sprache.
Der Anlass stösst auf grosses Interesse. Angemeldet sind 63 Vereine, davon 15 Gastvereine aus anderen Kantonen. Insgesamt 2200 Personen. Sie bilden verschiedenste Blas-Musik-Formationen aus verschiedenen Gemeinden und Bündner Talschaften, tragen verschiedenste Musikrichtungen vor und setzen sich zusammen aus verschiedenen Menschen aller Altersklassen. Es ist also für ordentlich Abwechslung gesorgt. Sie alle treten miteinander gegeneinander im Wettbewerb an. Doch nebst den Wettspielen gibt es auch noch 17 Formationen, die zur reinen Unterhaltung anwesend sind und im Festzelt sowie auf den Aussenbühnen für Stimmung sorgen. Das ganze Programm findet rund um den Bahnhof Klosters Platz statt und ist auf zwei Bühnen und verschiedene Lokale aufgeteilt. «Es ist alles sehr gut zu Fuss erreichbar. Zudem können alle, die ein ‘Bändali’ haben, gratis mit den ÖV nach Hause fahren», verrät Urs Müller. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass das Fest dieses Mal in Klosters stattfindet?
«Der Graubündner Kantonale Musikverband schreibt den Anlass jeweils drei bis vier Jahre vorher aus und dann können sich die verschiedenen Musikgesellschaften dafür bewerben. So waren wir letztes Mal in Arosa und dieses Jahr in Klosters», weiss Urs Müller. Natürlich wollen die beiden Musikgesellschaften Jenaz und Madrisa aber nicht einfach das übernehmen, was in anderen Jahren gemacht wurde, sondern auch einige Neuheiten bieten. Dies haben sie mit einem vielseitigen und sehr abwechslungsreichen Rahmenprogramm geschafft. Mit freiem Zugang zum Festzelt und zu den Aussenbühnen erhoffen sich die organisierenden Vereine und der Graubündner Kantonale Musikverband, viele Besucherinnen und Besucher nach Klosters zu locken. Hier gibt es Musik und Unterhaltung für alle. Von Ländler-Musik und Party-Bands bis zu Auftritten von Veteranen-Musikkorps wird alles geboten. Auch für diejenigen, welche nicht vor Ort sein können, ist der Anlass zugänglich. Wie geht das denn?
Durch ein Team von fliegenden Reporterinnen und Reportern, wie Urs Müller sie nennt, wird alles, was geschieht, laufend dokumentiert. In einer Zentrale werden alle Informationen dann aufbereitet und als Live-Ticker aufgeschaltet. Diesen findet man auf der Web-App des Anlasses. Spätestens jetzt wird klar, dass eine riesige Organisation hinter diesem ganzen Fest stecken muss. «Ohne Unterstützung der Region Klosters-Davos-Prättigau und vielen Sponsoren wäre das alles wohl kaum möglich. Wir sind rund 20 Personen im Organisationskomitee und dann sind da noch rund 300 Helferinnen und Helfer im Einsatz, die über 400 Schichten abdecken», gewährt Urs Müller einen Einblick hinter die Kulissen.
Nebst all den Wettspielen und der Parademusik auf der Kantonsstrasse gehört ganz traditionell ein Festumzug ins Programm des kantonalen Musikfests. Am Sonntagnachmittag ziehen Musikvereine und Umzugsbilder vom Bahnhof bis zur Festwiese, wo dann im Gesamtchor mit über 1000 Musikantinnen und Musikanten gemeinsam gespielt wird. Für viele von ihnen ist das einer der Höhepunkte des Wochenendes. «Ich würde sagen, Highlights für mich sind die Vorträge der Jugendmusiken, die auch dabei sind, sowie die Wettspiele der hervorragenden Gast-Bands aus anderen Kantonen», verrät Urs Müller.
Ein ordentliches Programm für bloss einen Schlag. Doch die Musikgesellschaften Jenaz und Madrisa zeigen, dass es möglich ist. Mit der Hoffnung auf möglichst viele Besucherinnen und Besucher und besonders viel Sonnenschein geben Urs Müller und der Rest des Teams ihr Bestes. Denn schliesslich soll dieser eine Schlag so laut sein, dass er weiterhallt bis zum nächsten. In fünf Jahren. Irgendwo anders im Kanton Graubünden.
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