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Nach der Pandemie ist manches wie immer, aber vieles auch neu

Nach zwei Jahren Coronapause kehrt das Calanda Spring Festival zurück. Damit soll auch das Erbe des Gründers weitergeführt werden.

Olivier
Berger
25.04.22 - 16:59 Uhr
Kultur
Das Festival kehrt zurück: Wie bei der fünften Auflage im Jahr 2018 stehen auch Ende April wieder Bands in fast 20 Churer Restaurants auf den Bühnen.
Das Festival kehrt zurück: Wie bei der fünften Auflage im Jahr 2018 stehen auch Ende April wieder Bands in fast 20 Churer Restaurants auf den Bühnen.
Bild Archiv

Zwei Jahre lang mussten sich die Musikfans in der Bündner Hauptstadt gedulden, jetzt kehrt das Calanda Spring Festival zurück. Am Freitag, 29. April, werden in rund 20 Gastronomiebetrieben knapp 30 Bands auftreten. Die Konzerte beginnen ab 20 Uhr jeweils zur vollen Stunde; nach 40 Minuten gibt es eine Pause. Damit soll den Käuferinnen und Käufern der Tickets für 25 Franken die Möglichkeit geboten werden, das Lokal und damit das musikalische Angebot zu wechseln. 

Tatsächlich ist die Stilvielfalt auch bei der nunmehr siebten Auflage des Festivals gross, wie Stämpf Schmid vom organisierenden Verein der freundlichen Musikfreunde erklärt. «Wir wollen etwas für jeden Geschmack bieten.» Ein Blick ins Programm zeigt, dass von gediegenem Swing und Soul mit Guya’s All Stars im «Hemingway» über Rockabilly mit Chili con Carne im «Twelve» und Balkanbeats mit Seabass in der «Werkstatt» bis zu Skapunk mit Patskats im «Selig» ein breites stilistisches Spektrum geboten wird.

Gedenken an den Gründer

Nicht nur weil das Festival in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt ausgefallen ist, ist die siebte Auflage für die Organisatoren um Stämpf Schmid besonders. Im Herbst vergangenen Jahres starb mit Mike Muzzarelli der Gründer des Anlasses. «Das Festival ist ein Vermächtnis von Mike Muzzarelli», betont Schmid denn auch. Tatsächlich war es Muzzarelli gewesen, der das Calanda Spring Festival auf die Beine stellte, nachdem die Vorgängerveranstaltung, das Honky-Tonk-Beizenfestival, nicht mehr stattfand. «Ihm war es ein grosses Anliegen, dass dieser einmalige Anlass nicht verschwindet», sagt Schmid. «Dieses Erbe wollen wir jetzt weiterführen.»

Auch an Muzzarellis Idee, dass das Festival ein Sprungbrett und Schaufenster für einheimisches Musikschaffen sein soll, haben die neuen Organisatoren nicht gerüttelt. Als Beispiel nennt Schmid das Programm im «Cubano», wo mit Angry Rabbit, Anik und Scorle junge Künstler und Formationen auf der Bühne stehen. «Wir wollen auch in Zukunft jungen einheimischen Bands einen Auftritt ermöglichen.» An interessierten Bands fehle es ohnehin nicht, so Schmid. «Es gab schon bei der aktuellen Auflage Formationen, die wir enttäuschen mussten, weil sie nicht dabei sein können.» Die Organisatorinnen und Organisatoren hätten dem Publikum neben Altbewährtem auch Neues und damit Abwechslung bieten wollen. «Das soll auch in Zukunft so sein.»

Pläne für die Zukunft

Auch über die Abwechslung hinaus macht sich Schmid bereits Gedanken über die Zukunft des Calanda Spring Festivals nach der aktuellen «Comebackausgabe» nach der Coronapandemie. So könne er sich vorstellen, das Angebot zu erweitern, zum Beispiel auf Ladengeschäfte. «Denkbar ist auch, dass wir im Vorfeld des Festivals einen kleinen Aufwärmanlass auf der Strasse oder in einem Platz durchführen.» Und schliesslich sei auch ein Ausbau des Anlasses auf zwei Tage nicht undenkbar.

Zunächst allerdings geht es für Schmid und seine Mitstreiter um die aktuelle Ausgabe. Für diese rühren sie aktuell kräftig die Werbetrommel. «Ich hoffe, dass die Stadt wieder so voll wird, wie sie das vor zwei Jahren beim letzten Calanda Spring Festival war», sagt Schmid. Immerhin sei das Calanda Spring Festival neben dem Stadtfest und der Schlagerparade «traditionell der drittgrösste Anlass mit Kultur in der Stadt».

Olivier Berger wuchs in Fribourg, dem Zürcher Oberland und Liechtenstein auf. Seit rund 30 Jahren arbeitet er für die Medien in der Region, aktuell als stellvertretender Chefredaktor Online/Zeitung. Daneben moderiert er mehrmals jährlich die TV-Sendung «Südostschweiz Standpunkte». Mehr Infos

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