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Mundart rund um Mani Matter

Das sechste Arosa-Mundartfestival letztes Wochenende wird von den Veranstaltern als voller Erfolg bezeichnet. Rund 30 Auftretende, darunter besonders viele Frauen, sorgten für einen Besucherrekord.

Südostschweiz
10.10.22 - 10:53 Uhr
Kultur & Musik

Bereits der Eröffnungsabend des Arosa-Mundartfestivals am Donnerstag, 6. Oktober, hatte es gemäss Mitteilung in sich. Das Bieler Jazztrio Roman Nowka’s Hot 3 und Stephan Eicher rissen demnach das Publikum mit einer Hommage an den Berner Chansonnier Mani Matter aus den Sitzen. Sie gaben in dieser Formation das erste einer Reihe von Konzerten, die sie im Spätherbst zu Ehren Matters noch planen, dessen Tod sich im November zum 50. Mal jährt.

Auch weitere Auftritte standen ganz im Zeichen dieser Legende: Die junge Bündner Musikerin Any Sabadi stand  mit Eicher auf der Bühne und gab ihre Interpretation von Matters «Warum syt dir so truurig?» zum Besten und Schriftstellerin Stef Stauffer sprach darüber, wie der Liedermacher ihr Schreiben beeinflusst hatte.

Viel Mundart wartete dann auch am Freitagabend auf die Zuschauerinnen und Zuschauer: Insgesamt standen 14 Gruppen oder Einzelkünstlerinnen und -künstler im Vierminutentakt auf der Bühne und gaben kurze Kostproben ihres Repertoires. Moderiert wurde das Gipfeltreffen von Monika Schärer; sie führte durch den abwechslungsreichen Abend. Danach begeisterten Riklin & Schaub mit ihren philosophisch-lustigen Liedern. Literarische Entdeckung des Jahres war gemäss dem Veranstalter die Autorin Lidija Burčak, die aus ihrem Buch «Nöd us Zucker» vortrug.

Künstlerinnen im Zentrum

Weiter ging es am Samstag auf dem Weisshorn mit einem Konzert von der Solothurner Kultband Supersiech. Zudem sorgten am Samstag und Sonntag zahlreiche Frauen wie Happy Heidi, Frölein Da Capo, Sibylle Aeberli und Stefanie Grob für Stimmung. Dies sei dem künstlerischen Leiter Bänz Friedli zu verdanken. «Die Veranstalter, die sich beklagen, es sei schwierig, genügend Frauen im Programm zu haben, kann ich nicht verstehen», lässt er sich zitieren. «Denn es ist ganz einfach: Wer Frauen im Programm will, muss Frauen verpflichten, Punkt.»

Und auch für das nächste Jahr hat Friedli bereits einige Vorstellungen: «Wir sind noch lange nicht fertig! Die Schweiz hat noch so viele verschiedene Dialekte zu bieten – und alle sind sie schön, eigen und besonders.» Für 2023 plane er unter anderem einen Baselbieter Kulturabend. 

Für Roland Schuler, Tourismusdirektor, ist klar: «Das Herzstück des Mundartfestivals bleibt die Vielfalt. Auch wenn wir dieses Jahr zahlreiche renommierte Künstlerinnen und Künstler begrüssen durften. Wichtig ist auch die Weiterentwicklung. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen passenden Formaten, die das Festival bereichern und ergänzen.» Das nächste Arosa-Mundartfestival findet vom 5. bis 8. Oktober 2023 statt. (red)

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