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«Love, Death & Robots»: Diese Episoden stimmen euch auf die neuste Staffel ein

Am Freitag bereichert die dritte Staffel der animierten Anthologie «Love, Death & Robots» das Netflix-Sortiment. Ein Blick auf die besten Folgen der ersten zwei Staffeln. 

Jürg Abdias
Huber
19.05.22 - 04:30 Uhr
Kultur
Die dritte Staffel von «Love, Death & Robots» kommt mit neun animierten Kurzgeschichten daher.
Die dritte Staffel von «Love, Death & Robots» kommt mit neun animierten Kurzgeschichten daher.
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Staffel 1: «Helfende Hand»

Bild Netflix

Die elfte Folge der ersten Staffel erzählt die Geschichte der Astronautin Alexandria, die an einem Satelliten eine Reparatur durchführen muss und nach einem Unfall aus dem Shuttle geschleudert wird. Dabei wird ihr Sauerstofftank beschädigt. Ihre Station versichert ihr zwar, dass Hilfe unterwegs sei, aber rasch wird ihr bewusst, dass die Zeit nicht mehr ausreicht. Um dem sicheren Tod zu entkommen, muss sie zu drastischen Mitteln greifen. 

«Helfende Hand» fühlt sich an wie eine animierte Hommage an den Kinofilm «Gravity». Die zehnminütige Episode mit ihrer beeindruckend realistischen Animation beweist aber, dass es keinen grossen Blockbuster wie «Gravity» braucht, um den Horror des Weltraums eindrucksvoll darzustellen und bei der Zuschauerschaft für ein schauriges Zittern zu sorgen. 

Staffel 1: «Drei Roboter»

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Die Episode mit dem einfachen Namen «Drei Roboter» ist eine wahre Buddy-Komödie und die Witzigste der Anthologie. Lange nach dem Aussterben der Menschheit streift das flapsige Trio durch die Ruinen einer unbekannten Stadt. Auf ihrer Sightseeing-Tour versuchen die drei auf philosophische Weise hinter den Sinn des Lebens der Menschen und die Gründe für deren Ende zu kommen. 

Mit der zweiten Episode der ersten Staffel ist den Machern eine bissig-freche Episode gelungen. Die Satire ist nicht nur enorm unterhaltsam, sondern überzeugt auch mit ihren schwarzhumorigen Dialogen und der CGI-Animation. 

Freut euch! Die knuffigen Roboter-Freunde feiern in der dritten Staffel ihr Comeback.

Staffel 1: «Jenseits des Aquila-Rifts»

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Mit dieser Episode kommen Freunde des gepflegten Sci-Fi-Horrors auf ihre Kosten. «Jenseits des Aquila-Rifts» dreht sich hauptsächlich um eine Crew, die von einem Mann namens Thom angeführt wird. Als er aus seiner Stasis-Kammer erwacht, nachdem er durch ein Portal in die Leere des Weltraums gesprungen ist, wird er von einer Frau namens Greta begrüsst, die er schon lange für tot gehalten hat. Als die beiden wieder zusammenkommen und über das Schiff und die Geschehnisse sprechen, sind einige von Thoms Mannschaft nicht davon überzeugt, dass sie diejenige ist, die sie vorgibt zu sein.

Die 16-minütige Geschichte zählt zu den handlungsstärksten Episoden der Anthologie. Mit ihrer ausgeklügelten Dramaturgie und ihren fiesen, unerwarteten Twists sorgt sie bei der Zuschauerschaft für viel Gesprächsstoff. 

Staffel 2: «Der ertrunkene Riese»

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Als nach einem Sturm der leblose Körper eines Riesen angespült wird, begibt sich der Forscher Steven an den Ort des Geschehens, um den Verfall des Leblosen zu untersuchen. Im Laufe der Geschichte entwickelt Steven eine Faszination für den Riesen. Er untersucht nicht nur dessen Herkunft, sondern philosophiert darüber, was die Kreatur, die längst zu einer Touristenattraktion geworden ist, bei den Schaulustigen am Strand auslöst. 

«Der ertrunkene Riese» ist eine wunderschön gestaltete und faszinierende Allegorie auf die schlimmsten Charakterzüge der Menschheit, verpackt in eine Geschichte über einen Riesen, der an Land gespült wird. Das Ganze erinnert stark an den satirischen Roman «Gullivers Reisen».

Staffel 2: «Jäger und Gejagte»

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Die 18-minütige Episode erzählt die Geschichte einer dystopischen Zukunft, in der die Gesellschaft, wie wir sie kennen, aufgrund von Überbevölkerung zusammengebrochen ist. Um das Bevölkerungswachstum zu minimieren, ist es den Menschen nicht gestattet, Kinder zu zeugen. Polizisten wie Detective Briggs und andere Suchtrupps werden beauftragt, illegal gezeugte Kinder zu eliminieren. Doch zunehmend regen sich beim Detective, der an einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, Zweifel.

Storytelling wird in der dritten Episode der zweiten Staffel grossgeschrieben. Sie setzt sich mit philosophisch-abgründigen Zukunftsgedanken sowie moralischen Dilemmasituationen auseinander und stellt sich die Frage, was sinnvoller wäre: Kinder zu haben oder nicht zu haben, in einer Zeit, in der beide Entscheidungen bedeutende gesellschaftliche Auswirkungen haben.

Zudem ist «Jäger und Gejagte», der auch glatt in der Welt von «Blade Runner» spielen könnte, stilistisch eine Augenweide. 

Staffel 2: «Snow in der Wüste»

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Der allein in der Wüste lebende Snow möchte eigentlich nur ein ganz normales Leben führen. Aber seine Zellgeneration, die ihn unsterblich macht, macht ihn zur Zielscheibe von Kopfgeldjägern. Als der Albino in einen Schusswechsel gerät, rettet ihm eine mysteriöse Frau das Leben und verändert sein Dasein.

«Ist das jetzt echt oder animiert?» Diese Frage werdet ihr euch während des Schauens noch öfters fragen. Denn «Snow in der Wüste» ist wohl die fotorealistischste Animation der Anthologie. Mal abgesehen von den Bildern reibt man sich hier verblüfft die Augen ob der brutalen, smart inszenierten Schiesserei und der Geschichte des Hauptprotagonisten. 

Trailer zur dritten Staffel von «Love, Death & Robots»

Die dritte Staffel von «Love, Death & Robots» lauft ab dem 20. Mai auf Netflix. 

Jürg Abdias Huber ist Multimediaredaktor bei «suedostschweiz.ch». Der gelernte Kaufmann aus der Stadt Zürich hat Multimedia Production studiert und lebt im Herzen von Chur. Er arbeitet seit 2018 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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