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Davos Festival macht Schule

Unter diesem Titel besuchte das Festival noch vor den Sommerferien verschiedene Klassen der Davoser Schulen. Die in Zusammenarbeit mit Musikvermittler Arion Rudari entstandenen Arbeiten wurden zum Schluss der Festivalwochen präsentiert.

Barbara
Gassler
25.08.22 - 06:57 Uhr
Kultur
Musikvermittler Arion Rudari mit einigen Darstellern des Gruselspaziergangs.
Musikvermittler Arion Rudari mit einigen Darstellern des Gruselspaziergangs.
bg

Während die Vertonung des Märchens «Die drei Schweinchen und der Wolf» durch die Klassen 1a und 1b der Primarschule Davos Dorf sowie die Flunkerfanfare der Bläserklasse Davos (Klassen 4a und 4b der Primarschule Davos Platz) nur auf der Webseite des Festivals zu hören sind, wurden zwei Arbeiten am Freitag einem grösseren Publikum gezeigt.

Ziel des Projekts ist es, jungen Menschen Zugang zu kulturellen Angeboten durch eigenes Erleben und die praktische Auseinandersetzung damit zu schaffen. Dabei wird grosser Wert nicht auf die theoretische Schulung, sondern auf die praktische Erfahrung gelegt.

Penny und Lucy sind Freundinnen

Ein Gruselspaziergang im Schulhaus? Aufgeführt von zwei Primarklassen? Das sollte doch leicht auszuhalten sein. Nun, mit ihrem Spiel «Gruselsticks» brachten die Schüler die Berichterstatterin doch einige Male zum Zusammenzucken und bewiesen damit, dass sie wissen, wie Spannung aufzubauen ist. Zur Eile angetrieben von der Erzählerin, die sie im Erdgeschoss empfangen hatte, eilten die Besuchenden am Freitagabend von Station zu Station. Über vier Stockwerke hatten die Klassen 3a und 6a Szenen aufgebaut und erzählten die Geschichte von Penny und Lucy, die natürlich – so viel Versöhnliches muss sein – glücklich endet. Da das Spiel im Rahmen eines Musikfestivals erarbeitet wurde, waren Geräusche oder deren Fehlen wichtige gestalterische Mittel, die die Schülerinnen gekonnt einzusetzen wussten. RUMMS.

Die Menschheit auf der Anklagebank

Später am Abend ging es weiter mit dem Konzert «Auf der Anklagebank – Klima gegen die Menschheit». Die Komponistin Grazyna Bacewicz, von der zwei Stücke an diesem Konzert stammen, ist 1969 gestorben. Zwei Jahre später warnte die Deutsche Physikalische Gesellschaft davor, dass der Mensch ins Wetter und Klima eingreifen könnte. 1992 appellierte ein 12-jähriges Mädchen, die heutige Klimaaktivistin Severn Cullis-Suzuki, an der Klimakonferenz von Rio: «Wenn ihr schon nicht wisst, wie es zu flicken ist, macht es bitte nicht kaputt». Weitere 30 Jahre sind vergangen, und die Maturaklasse an der Schweizerischen Mittelschule erkannte in dieser Rede ihre aktuellen Sorgen und Ängste wieder. So entstanden im Geografieunterricht sechs beeindruckende Soundcollagen «Wie klingt der Klimawandel?».

Gefühlvoll intonierten anschliessend der Violinist Eoin Ducrot zusammen mit Alessandro d’Amico auf der Viola eine Uraufführung. Naomi Pinnock hatte basierend auf der eingangs erwähnten Rede ein Stück geschrieben, das deren Endzeitstimmung perfekt wiederzugeben vermochte.

Alle Arbeiten unter https://davosfestival.ch/davos-festival-macht-schule/

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