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Das musikalische Weihnachtswunder von Glarus

Nach dreijähriger Pause ist am 10.  Dezember wieder das «Weihnachtskonzert bei Kerzenlicht» von Christoph Kobelt in der Stadtkirche Glarus zu erleben. Eine Begegnung mit dem Komponisten.

Südostschweiz
02.12.22 - 12:48 Uhr
Kultur
Im Video erklärt Christoph Kobelt, wieso die Aufführungen für ihn jedes Jahr speziell sind und wieso die Wahl der Kerzen entscheidend ist. (Video: Sasi Subramaniam & Sara Good)

von Swantje Kammerecker

Im Sommer 1977 sass der 22-jährige Christoph Kobelt, Leiter des Kirchenchors, in der Stadtkirche Glarus, um jenes Werk zu komponieren, das sein Leben prägen und ihn weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt machen sollte: Die «Weihnachtsgeschichte, in Musik gesetzt». Eine schwere, in rotem Leinen gebundene Partitur fasst das Werk, für dessen Aufführung es jeweils etwa 150 Singende und Musizierende braucht: Ensembles von Streichern, Blech- und Holzbläsern, Glocken und zwei Orgeln, Frauen-, Männer-, Kinder- und gemischten Chor, Lektor und drei Solostimmen.

Von der Pionierzeit, mit abenteuerlichen Konstruktionen für die Beleuchtung mit 2500 Kerzenlichtern, bis heute wurden die Abläufe immer mehr optimiert. Bereits in den ersten Jahren zimmerte der Komponist selber die sechseckigen, für den Transport klappbaren Kerzenhalter. Bis heute ist er noch immer Organisator und somit verantwortlich für die umfassenden Abläufe – vom Ausbessern des Materials, Besorgen der Kerzen, Kommunikation und Vernetzung aller Beteiligten.

Nach einem gesundheitlichen Rückschlag 2014 beendete Christoph Kobelt seine Tätigkeit als Dirigent; die musikalische Leitung liegt seither in den Händen seiner Söhne David und Moses sowie seines Bruders Michael. Sein Platz ist nun auf einer der Seitenemporen, wo er das wohl kleinste der verwendeten Instrumente spielt: Die hell tönenden Crotales, welche sich mit Glockenspiel und Gong zu einer archaischen Himmelmusik verbinden.

Das Weihnachtskonzert bei Kerzenlicht findet am Samstag, dem 10. Dezember, ab 18 Uhr in der Stadtkirche Glarus statt. Der Einlass beginnt ab 17.15 Uhr. Es werden Kollekte gesammelt.

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