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alt-J besingen auf «The Dream» grosse Gefühle - und Krypto-Währungen

Mit ungewöhnlichen Sounds, einem Delta-Dreieck als Erkennungszeichen und einem Bandnamen, der auf eine Tastenkombination bei Apple-Computern anspielt, bekleiden alt-J einen besonderen Platz in der Indie-Szene.

Agentur
sda
08.02.22 - 16:46 Uhr
Kultur
HANDOUT - Joe Newman, Gus Unger-Hamilton, Thom Green, Mitglieder der Indie-Band alt-J (undatiert). Ihr viertes Studioalbum "The Dream" erscheint am 11.02.2022 über BMG/Infectious. Foto: George Muncey/BMG/Infectious/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen…
HANDOUT - Joe Newman, Gus Unger-Hamilton, Thom Green, Mitglieder der Indie-Band alt-J (undatiert). Ihr viertes Studioalbum "The Dream" erscheint am 11.02.2022 über BMG/Infectious. Foto: George Muncey/BMG/Infectious/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen…
Keystone/BMG/Infectious/George Muncey

Ausgefallen sind oft auch die Themen, über die sie singen. Grosse Gefühle, Krypto-Währungen und ein ganz besonderer Festivalbesuch kurz vor Corona-Beginn sind es etwa auf dem neuen Album «The Dream».

Auf das Datum genau besinge er den 1. Januar 2020, erklärt Frontmann Joe Newman im Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Als ich anfing, »U&ME« zu schreiben, dachte ich, oh, das ist so ein schöner Song. Und dann begann die Pandemie, und der Text bekam eine andere Bedeutung.»

Das markante Gitarrenriff des Songs nimmt Anleihen bei einer Musikrichtung, die man gar nicht unmittelbar mit dem klinisch sauberen Sound der Briten verbindet. Newman selbst vergleicht ihn mit Grunge aus den Neunzigern. «Er hat einen gewissen Vibe, und wir dachten zuerst, dass er ein bisschen wie von der Band Eels klingt.»

«Hard Drive Gold» widmet sich dem Hype um digitale Währungen. «Es ist ein augenzwinkernder Blick auf die Hysterie rund um Krypto-Währungen, und er thematisiert, wie es wäre, in der Schule Millionär zu werden.» Genau das sei der Traum vieler Kinder und Jugendliche heutzutage, ist sich Newman sicher.

Aber auch Fans ruhigerer alt-J-Stücke kommen bei «The Dream» auf ihre Kosten. Etwa «Get Better» reiht sich ohne weiteres in diese Kategorie ein. Der knapp sechsminütige Song wirkt gleichzeitig melancholisch und ermutigend.

Ursprünglich habe er den Refrain geschrieben, um seine Partnerin von Regelschmerzen abzulenken, so Newman. Die Strophen seien beeinflusst von der Pandemie - genau genommen von der Isolation, den täglichen Nachrichten über Todesfälle und von Verlust. Mit dem Song wolle er auch Menschen in Pflegeberufen Respekt zollen, betont der Gitarrist und Sänger. «Weil ich jeden Tag von ihrer Tapferkeit bewegt bin.»

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