«Hosianna, Kreuzige ihn und Halleluja»

Mit dem bis heute stattfindenden Livestream konnte die Situation zwar überbrückt werden, doch ist die Versammlung der feiernden Gemeinde und der Empfang der Sakramente konstitutives Kerygma für das Kirche-Sein. In diesem Jahr können alle Gottesdienste, wenn auch personenmässig begrenzt, stattfinden. Anmeldungen sind nicht erforderlich, da die katholische Pfarrei ihr Gottesdienstangebot entsprechend erweitert hat.

Fulminanter Auftakt

Mit dem Palmsonntag wurde die Heilige Woche feierlich eröffnet. In fünf Festmessen ist mit kunstvollen Palmengebinden des Einzugs Christi in Jerusalem gedacht worden. Dank des Kantons Graubünden konnte eine eigene Feier für Kinder und Jugendliche durchgeführt werden, die sehr gut angenommen wurde und die den vielen anwesenden Schülern ein lang ersehntes Miteinander ermöglichte. Ohne das Engagement der Eltern und Lehrer, die sich rücksichtvoll an die Massgaben des Kantons gehalten haben, wäre dies nicht möglich geworden.
Highlight in der Karwoche
Die Pfarrei Brienz (Albulatal) ist im Besitz eines eindrücklichen «Christus im Grabe». Dieser wurde früher im sogenannten «Heiligen Grab» aufgebaut und hat die Menschen in inniger Weise zur Meditation inspiriert. In diesem Jahr darf die katholische Pfarrei dieses wertvolle Kunstobjekt während der Karwoche in der Marienkirche beherbergen. Alle sind eingeladen, diesen besonderen Ort während der Heiligen Woche immer wieder aufzusuchen, um persönliche Bitten, Sorgen, Anliegen, Dank und alles, was beschäftigt, in Gebet, Schrift und Stille vor den Herrn zu bringen.

Zeit zu beten

Unter dem Motto «Zeit zu beten» waren bereits Jugendliche zum Gebet vor dem «Grab Jesu» versammelt. Am Dienstag, 30. März, sind speziell Männer und Väter, am Mittwoch, 31. März, Frauen und Mütter zu einer besonders gestalteten Gebetsstunde, jeweils um 19.30 Uhr in die Marienkirche eingeladen. Viele Menschen vertrauen der Kraft des gemeinsamen Gebetes. Wann, wenn nicht in der Karwoche, ist Zeit zu beten? Gebet wirkt Wunder, egal in welcher Weltanschauung und Konfession. Die Kirche ist zuerst betende Kirche, alles andere wird ihr – daraus resultierend – geschenkt. Viele kirchliche Angebote sind zwar schön und wertvoll, können aber durch professionelle Anbieter oft besser angeboten werden. Der Kernauftrag und die Professionalität der Kirche liegen im geistlich- spirituellen Bereich, nach dem sich der säkulare Mensch heute neu sehnt, wie Studien belegen.

«Triduum sacrum»

Mit den Abendmahlsmessen am Gründonnerstag, 1. April, um 18 Uhr in Herz-Jesu und um 20 Uhr in der Marienkirche beginnt die «Drei-Tage-Feier» des Leidens, Sterbens und der Auferstehung Jesu Christi, das Herzstück der Christenheit. Diese drei Tage werden wie eine einzige Feier begangen und berühren mit ausdrucksstarken Symbolen, uralten Riten und einer ergreifenden Liturgie, die ihre Wurzeln in den Anfängen der Urgemeinden hat. Am Todestag Jesu, dem Karfreitag, schweigen Glocken und Orgel. Die Kirche zeigt sich entblösst und in tiefer Trauer. Entsprechend schlicht sind die Karfreitagsliturgien um 15 Uhr in Herz Jesu und um 17 Uhr in der Marienkirche gehalten, bis dann in der Feier der Osternacht der österliche Freudenjubel in Höchstform über die Auferstehung Jesu kündet. Ohne die Realität von Ostern gäbe es kein Christentum und keinen Sonntag.
Kinderfeier und Ostereiersuche
Am Karsamstag, 3. April, sind alle Davoser Kinder um 14 Uhr eingeladen zu einem Kindergottesdienst zum Thema «Was ist an Ostern geschehen?» in die Marienkirche eingeladen, der mit einer Ostereiersuche rund um die Marienkirche endet. (e)