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«Leinwände» gesucht und gefunden

Am Street Art Festival in Chur entstehen diesen Sommer diverse Kunstwerke. Einige davon auf Hauswänden. Dafür hatten die Organisatoren im Januar nach passenden Wänden gesucht – und sie dank öffentlichem Aufruf auch gefunden.

02.03.20 - 04:30 Uhr
Kultur

Kommenden Sommer steht das zweite Street-Art-Festival in Chur an. Organisiert wird der Anlass vom Verein für urbane Kultur Graubünden rund um Vereinspräsident Fabian «Bane» Florin. Im Januar startete der Verein einen Aufruf, um freie Wände in Chur zu finden, die im Sommer von Künstlern gestaltet werden können. Die Wände wurden gefunden, wie Fabian Florin erklärt: «Die Willi Holding AG und die Weber AG stellen uns in der Industriezone Churs drei grosse Wände zur Verfügung.»

Eine Wand gemeldet, zwei versprochen

Oliver Hohl, Geschäftsleiter der Weber AG ist Mitte Januar der Aufruf in der Zeitung «Südostschweiz» aufgefallen, worauf er sich bei den Organisatoren des Street Art Festivals gemeldet habe. «Zuerst hatten wir die Backsteinwand einer alten Lagerhalle vorgeschlagen. Bei der Besichtigung des Areals ist Fabian Florin dann die zweite Wand unseres Hochregallagers aufgefallen.» Nun würden beide Wände verwendet, erklärt Hohl auf Anfrage von «suedostschweiz.ch».

Einseh- und bearbeitbar

Gemeldet haben sich auf den Aufruf ein gutes Dutzend Interessenten, wie Fabian «Bane» Florin sagt. Einigen habe jedoch abgesagt werden müssen, da die Wände für das diesjährige Festival bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssen: «Wir waren auf der Suche nach grossen Wänden, die nicht zu versteckt sind und auch bemal- oder bestreichbar sind.» Es hätten sich auch Privatpersonen gemeldet, da hätten die Wände aber leider oft nicht diesen Voraussetzungen entsprochen. Vor allem die Sichtbarkeit der Werke sei für Florin und den Verein für urbane Kultur wichtig: «Wir wollen Kulturförderung mit der Bevölkerung machen», erklärt Florin. Diese Voraussetzungen erfüllen die Will- und Weber-Wände. «Obwohl sie im Industriegebiet liegen, sind sie recht gut einsehbar. Die eine liegt an einer gut befahrenen Strasse und an der anderen gehen die Fussgänger vorbei, die auf dem Weg in die Obere Au sind.» beschreibt Florin die Standorte.

Win-Win

Die Zusammenarbeit zwischen Wandsponsoren und den Organisatoren des Street Art Festivals verläuft bisher sehr gut. Oliver Hohl lässt dem Street Art Festival und den Künstlern freie Hand bei der Gestaltung der Wände, worüber diese froh seien, auch wenn es natürlich klar sei, dass die Wandbesitzer ein Vetorecht hätten – genauso wie die Organisatoren. «Was nicht ginge, wäre direkte Werbung. Es sollen freie Arbeiten bleiben», sagt Florin. Dies sei jedoch bei beiden Wandbesitzern aber kein Thema gewesen. Man habe sich recht schnell gefunden. «Nachdem wir die Zusagen hatten, habe ich die Künstler für die jeweilige Wand ausgesucht und den Wand-Sponsoren einige Beispielwerke vorgelegt, die ihnen auch gefallen haben.» So sieht dann wohl eine klassische Win-Win-Situation aus. Die Künstler haben ihre «Leinwand» bekommen und die Wandbesitzer erhalten einmalige Kunstwerke.

David Eichler arbeitet als redaktioneller Mitarbeiter bei der gemeinsamen Redaktion von Online/Zeitung. Er ist in Laax aufgewachsen, hat in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert, und lebt in Haldenstein. Seit 2019 schreibt er für «suedostschweiz.ch.» Mehr Infos

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