×

«Ich bin keine Hexe»

Der Filmclub Spotnix war zu Besuch im Anna-Göldi-Museum. Sein Film «I’m not a witch» («Ich bin keine Hexe») bewegte das Publikum.

Südostschweiz
10.06.19 - 19:47 Uhr
Kultur
Passender Ort: Fridolin Elmer begrüsst zum  Hexen-Kino im Göldi-Museum. Bild Hans Speck
Passender Ort: Fridolin Elmer begrüsst zum Hexen-Kino im Göldi-Museum. Bild Hans Speck

von Hans Speck

Mit dem Film «I’m not a witch» gelang der in Sambia geborenen Regisseurin und Drehbuchautorin Rungano Nyoni ein mehrfach ausgezeichnetes Meisterwerk. Der Glarner Filmclub Spotnix sorgte dafür, dass diese magische Fabel im Anna-Göldi-Museum in Ennenda einem breiten Publikum vorgeführt wurde.

Der Filmklub unter Leitung von Journalistin Claudia Kock Marti versteht es immer wieder, Meisterwerke auf Zelluloid einem breiteren Publikum vorzustellen. Dabei hätte die Auswahl der Lokalität nicht besser sein können. Film und Handlung passten hervorragend ins Anna-Göldi-Museum, wo Museumsdirektor Fridolin Elmer ein respektables Publikum begrüsste.

Ebenso erfreut über den Grossaufmarsch zeigte sich Claudia Kock Marti, die einfühlsam in den Film einführte. Ein origineller und stilistisch frischer Debütfilm der jungen Regisseurin Rungano Nyoni, die eigens für diesen Film in einem der ältesten, tatsächlich noch existierenden Hexenlager in Ghana recherchieren ging. «I’m not a witch» ist eine fabelhafte Geschichte über ein junges afrikanisches Mädchen, das wegen angeblicher Hexerei aus ihrem Dorf verbannt wird. Gleichzeitig ist die Geschichte ein Dramafilm, der mehrfach ausgezeichnet wurde.

Hexenlager existieren tatsächlich

Der immer noch starke Aberglaube in Sambia hat Regisseurin Rungano Nyoni, die in Wales studierte, zu ihrem Erstling inspiriert. So entdeckt man im Film Sozialsatire, feministische Kritik, dazu ein surrealistisches Porträt des ländlichen Sambia.

Die Reise in dieses reale Fantasieland beginnt in einem Touristenbus zu den Klängen von Vivaldis «Vier Jahreszeiten». Das Ziel ist ein Hexencamp. Mit weiss angemalten Gesichtern sitzen meist ältere Frauen am Boden, am Rücken hat man sie mit einem weissen Band angebunden, das jeweils auf einer riesigen Holzspule aufgewickelt ist. Wofür die Bänder seien, fragt ein Tourist. «Damit die Hexen nicht davonfliegen!»

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Kultur MEHR