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Starke Frauen, die ihren Weg finden

Mit «Frida und die Migrantinnen» legt Verena Hartmann-Roffler ihr drittes Buch vor. Sie kombiniert darin reale Migrantenschicksale mit einem Aufbruch ins dritte Lebensalter.

Südostschweiz
12.04.19 - 04:30 Uhr
Kultur
Mit «Frida und die Migrantinnen» legt Verena Hartmann-Roffler ihr drittes Buch vor.
Mit «Frida und die Migrantinnen» legt Verena Hartmann-Roffler ihr drittes Buch vor.
PRESSEBILD

von Maya Höneisen

Bereits in ihren vorangegangenen Büchern «Am Carrerabach» und «Bügeltisch und Pfarrküche» widmete sich Verena Hartmann-Roffler starken Frauenfiguren. Auch ihr neues Werk gilt Frauen. Die im Bündnerland lebende Autorin erzählt die Lebensgeschichten von Migrantinnen und deren schwierigem Zurechtfinden in einem für sie fremden Land. Verknüpft sind diese Schicksale in einer Rahmenhandlung mit dem Leben der Protagonistin Frida, die selber vor der Herausforderung eines neuen Lebensabschnitts steht.

Frida ist frisch pensioniert. Auf der Suche nach ihrem Weg in dieses neue Leben beginnt sie zu malen und trifft dabei zufällig auf Sarah. Die Ägypterin lebt zusammen mit ihrem syrischen Mann seit drei Jahren in der Schweiz in einem Heim für Asylbewerber. Frida bietet Sarah an, sie in der deutschen Sprache zu unterrichten.

Langsam nähern sich die beiden Frauen einander an. Mit wachsendem Vertrauen erzählt Sarah ihrer neuen Schweizer Freundin ihre Geschichte und von den Schwierigkeiten beim Neustart in der Schweiz.

Verknüpfte Erzählebenen

Gleichzeitig reflektiert Frida ihre eigene Existenz und ihre aktuelle Situation. Denn mit ihrem ebenfalls pensionierten Mann steht auch sie vor einem herausfordernden Neuanfang: gemeinsam mit ihm den Weg ins Alter zu finden, wenn die Träume der Jugend sich längst in Luft aufgelöst haben.

Was anfangs eher schwierig ist für beide, gelingt nach und nach besser und findet dann schliesslich ein versöhnliches Ende. Frida und ihr Mann kommen einander wieder näher und sind bereit, gemeinsam das Seniorenalter in Angriff zu nehmen.

Sehr detailliert und leicht lesbar gibt Hartmann-Roffler die Lebensgeschichten von sechs Flüchtlingsfrauen wieder, die ihr – wie sie in der Einleitung festhält – so von den Migrantinnen erzählt worden sei.

Als Hilfe für den Leser formuliert sie dazu jeweils einen Überblick über das jeweilige Herkunftsland und die politischen Hintergründe. An die Seite der fiktiven Figur Frida stellt sie deren Freundin Carla. Auf dieser Erzählebene und auch als Diskussion zwischen diesen beiden Frauen stellt Hartmann-Roffler Fragen zum Leben der Migrantinnen, zur Flüchtlingssituation, zur Integration, zu den Bemühungen der Migranten im Asylverfahren und nicht zuletzt zum Älterwerden im eigenen Land.

Buchtipp

Verena Hartmann-Roffler: «Frida und die Migrantinnen». Somedia-Buchverlag. 212 Seiten. 34 Franken.

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