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Die Freude am Schreiben teilen

Alle zweieinhalb Jahre führt der Verein Kulturzyt den Wettbewerb «Glarus schreibt» durch. Für die dritte Auflage können sich Schreibtalente jeder Altersstufe ab sofort mit einem unveröffentlichten Text bewerben.

Südostschweiz
06.03.19 - 04:30 Uhr
Kultur

Am 15. Juni sind Autorinnen und Autoren gefragt: Moderiert von Andri Zubler und begleitet mit Musik des Trios Fly, findet die dritte Austragung des Schreibwettbewerbs «Glarus schreibt» in der Mensa der Kantonsschule Glarus statt. Ab sofort kann man sich anmelden – mit gleichzeitiger Einzahlung einer kleinen Startgebühr bei Baeschlin Bücher. Die Wettbewerbstexte müssen bis spätestens 7. Mai abgegeben oder per Mail an info@kulturzyt.ch eingereicht werden. Ihre Länge soll eine Vorlesezeit von fünf Minuten nicht überschreiten.

Nachdem es 2016 deutlich mehr Teilnehmende als beim Pilotevent 2014 hatte, findet nun der Wettbewerb für Kinder und Jugendliche schon am Nachmittag statt, jener für junge Erwachsene und Erwachsene am Abend – aufgelockert durch eine längere Pause mit Verpflegungsbuffet, Musik und Lesungen der Profis Daniel Mezger und Jaël Lohri, welche auch in der Jury mitwirken.

Den erwachsenen Hauptgewinnern winken Schreibworkshops bei Schneider & Schreiber, Kindern ein Schreibtag mit der Lyrikerin und Schreibpädagogin Jaël Lohri. Urkunde, Verpflegungsgutscheine und ein kleines Geschenk gibt es für alle.

Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Wettbewerb:

Warum braucht es Schreibförderung beziehungsweise eine Bühne für Schreibende im Glarnerland – auch ausserhalb der Schule?

Für Musik, Kunst und Sport existiert bereits ein grosses Angebot, um Talente zu fördern und ihnen eine Bühne zu bieten. Wer hingegen schreibt – ob Kinder oder Erwachsene –, ist oft mit seiner Leidenschaft allein. Viele wunderbare Texte bleiben ungeschrieben, unvollendet oder in der Schublade liegen. Sie hätten aber ein Podium verdient. Schreibende Menschen sind zuweilen auch schüchtern, introvertiert oder nicht so selbstbewusst. Manche möchten schon in der Schule ihre Werke nicht vorlesen oder zeigen, obwohl sie gut wären.

Aber sich auf die Bühne von «Glarus schreibt» zu wagen, braucht doch auch Mut?

Das ist den Veranstaltern bewusst. Darum haben sie das Konzept niederschwellig angelegt. Thema und Genre sind frei, und es zählen nicht formale Perfektion, sondern der eigene sprachliche Ausdruck, Inhalt und die Originalität. Was es auch erleichtern soll: Die Texte der Kinder und Jugendlichen werden von den Profis Daniel Mezger und Jaël Lohri vorgelesen. Der Auftrittsstress entfällt also. Auch Erwachsene können auf Wunsch eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter vorlesen lassen, wenn sie nicht selbst auf die Bühne wollen.

Was passiert, wenn es zu viele Texte hat, um alle vorzulesen?

2016 war es so, dass alle Texte vorgelesen wurden. Laut den Veranstaltern artete das aber etwas in Stress aus, denn die Zeit wurde sehr knapp für jeden und das Ganze zu lang. Nun wird die Anzahl der vorzulesenden Texte in jeder Gruppe – bei Kindern und Erwachsenen – auf 15 beschränkt, was mit einer Vorjurierung einhergeht. Wer es also bis zur Lesung geschafft hat, hat schon viel erreicht. Aber gewürdigt werden alle Texte. Alle Teilnehmenden erhalten eine Urkunde und ein Geschenk, können sich Anregungen holen und Gleichgesinnte treffen. Denn nebst dem Wettbewerb geht es darum, Menschen mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben zusammenzubringen. Und die Schreibenden nachhaltig zu fördern.

Was wurde aus den Teilnehmern der letzten Jahre?

Einige von ihnen werden in einer lockeren Serie vorgestellt. Aus Kindern von «Glarus schreibt» etwa entwickelten sich der Schreibclub Glarus und ein Schreibtreff für jüngere Kids, die viele Projekte verwirklichten wie zum Beispiel ein Buchstabenfestival oder einen Geschichten-Bauchladen. Die zwei Gewinner-Kinder von 2016, Nils Weber und Beatrice Burk, reisten für einen Workshop nach Zürich ins junge Literaturlabor (Jull). Die erwachsenen Gewinner besuchten einen Schreibtag im Hirschli in Bad Zurzach bei Schneider & Schreiber. Von den Profis erhält man viele Anregungen, die oft noch weitergetragen werden. Das bewies die Gewinnerin Esther Koroma, die ihren privaten Schreibzirkel zu einem Themenprojekt ins Leben rief, das dann wiederum zu einer öffentlichen Lesung in Glarus führte. Weiter wurden am Wettbewerb 2016 begabte Lyrikerinnen und Lyriker entdeckt. Sie konnten sich – auch wenn sie nicht die Hauptpreise gewannen – ein Jahr später an einem Lyrikabend im Baeschlin präsentieren, und das Publikum reagierte sehr positiv auf die Lesungen der Nachwuchsautorinnen und -autoren.

Anmeldungen ab sofort bis 7. Mai bei Baeschlin Bücher in Glarus; in den Altersklassen bis 15-jährig, 16- bis 25-jährig und Erwachsene. Mehr unter www.kulturzyt.ch

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