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GPK-Bericht zum Kunstmuseum lässt viele Fragen offen

Der letztjährige Wirbel um das Bündner Kunstmuseum hat ein parlamentarisches Nachspiel ausgelöst in Form einer Befragung durch die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rats. Deren Bericht bleibt lapidar.

Südostschweiz
05.07.18 - 20:22 Uhr
Kultur
Bündner Kunstmuseum Jahresprogramm 2018
Der GPK-Bericht rund um die Causa Kunz lässt viele Fragen offen.
OLIVIA ITEM


von Carsten Michels

Die Degradierung von Kunstmuseumsdirektor Stephan Kunz hielt die Öffentlichkeit im Sommer vergangenen Jahres wochenlang in Atem. Im Grunde kreiste alles um eine einzige Frage: Was hatte Regierungsrat Martin Jäger als Vorsteher des Departments für Erziehung, Kultur und Umweltschutz (Ekud) der Leitung des Bündner Kunstmuseums in Chur vorzuwerfen? Jäger selber heizte die Gerüchteküche an, indem er nie konkret wurde. Als Dienstherr sei er eben auch für den Schutz seines Angestellten zuständig, sagte er damals.
Gerade mal sechs Wochen lagen zwischen Kunz’ Degradierung zum Hauptkurator des Kunstmuseums und seiner Wiedereinsetzung als Co-Direktor – an der Seite von Nicole Seeberger.

Explizit keine Untersuchung

Dieser bislang beispiellose Vorgang innerhalb eines Regierungsdepartements wurde zum Politikum: Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Grossen Rats ging der Sache nach. Allerdings verwahrte sich GPK-Präsident Robert Heinz von Anfang an gegen den Begriff Untersuchung. Er hat Wort gehalten. Der nun vorliegende GPK-Bericht bleibt seltsam vage, was die Hintergründe der «Causa Kunstmuseum» betrifft. Ganz im Sinne des Brecht-Zitats «Den Vorhang zu und alle Fragen offen». Einzig die kritischen Empfehlungen am Schluss des Berichts legen nahe, dass es im Ekud-Ausschuss nicht nur gemütlich zugegangen sein muss.

Folgefragen an den Ekud-Chef

Der Ausschuss hatte die Beteiligten zu Gesprächen geladen. Befragt wurden Departementsvorsteher Jäger, die ihm unterstellte Kulturamtsleiterin Barbara Gabrielli, Kunstmuseums-Co-Direktor Kunz und Riccardo Thöni vom kantonalen Personalamt. Die Gespräche waren naturgemäss vertraulich – führten aber, wie es im Bericht heisst, mehrfach zu Folgefragen an Regierungsrat Jäger.
 

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