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Ein Konzert mit Brahms, Bach und Berg

Die Verantwortlichen der Kulturgesellschaft Glarus versprechen ein Kammerkonzert der Extraklasse: In der Aula der Kantonsschule Glarus treten der Cellist Jean-Guihen Queyras und der Pianist Alexandre Tharaud auf.

Südostschweiz
14.04.18 - 04:30 Uhr
Kultur
Freitag, 20. April, um 20 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Glarus.
Freitag, 20. April, um 20 Uhr, in der Aula der Kantonsschule Glarus.
ZVG

von Swantje Kammerecker

Bei ihrem Glarner Auftritt stellen zwei Franzosen die Cellosonaten von Johannes Brahms ganz ins Zentrum. Diese beiden gegensätzlichen Werke schrieb Brahms in verschiedenen Lebensabschnitten nieder. Die erste Sonate greift immer wieder auf die feine Leichtigkeit von Schubert zurück, den Brahms sehr verehrte, wogegen die zweite ungleich monumentaler ist, sehr dicht komponiert und voller überraschender Wendungen.

Sie liess die damaligen Kritiker gar vermuten, Brahms treibe mit dem Publikum ein ironisches Spiel. So schrieb der Mediziner Theodor Billroth an seinen Freund Brahms: «Der erste Satz kam mir früher etwas bedenklich vor insofern, als ich mich fragte: Wie soll das so weitergehen?»

Beschreiben nur schon die zwei Brahms-Sonaten eine Welt voller Kontraste, wird mit den weiteren Werken des Programms der Rahmen nochmals erweitert: So erklingt eingangs die zweite Sonate für Violoncello und Klavier von Johann Sebastian Bach, ursprünglich für Gambe und Cembalo geschrieben, in der das Violoncello sowie die linke und die rechte Hand des Cembalos zusammen einen fast durchgehenden dreistimmigen Satz bilden.

Zwei Musiker von Format

Den Abschluss bilden die vier Stücke von Alban Berg von 1913. Sie wurden ursprünglich für Klarinette und Klavier geschrieben und sind wie bei Bach ebenfalls strikt dreistimmig gehalten. Jedes ist eine kleine lyrische Welt, der man im Konzert einfach nachhören kann. Berg hatte die Dur-Moll-Tonalität bereits aufgeben und steht für den Übergang zur klassischen Moderne – wobei er sich jedoch als «natürlicher Fortsetzer richtig verstandener, guter, alter Tradition» sah, und konstruktive Strenge mit persönlichem klangsinnlichen Ausdruck verband.

Um die Meisterschaft und unverkennbare Klangsprache dieser drei grossen Komponisten mit Leben zu erfüllen, sind Musiker vom Format von Queyras und Tharaud gefragt. Jean-Guihen Queyras gehört zu den momentan profiliertesten Cellisten. Er beschäftigt sich mit derselben Intensität mit alter und neuer Musik und ist regelmässig Gast bei weltweit renommierten Orchestern von den USA bis Japan, aber auch bei Barockensembles wie dem Freiburger Barockorchester oder der Akademie für alte Musik.

Alexandre Tharaud, ebenfalls Franzose, bereist als Pianist die ganze Welt und ist für sein ausserordentlich breites Repertoire bekannt, das von den barocken Komponisten François Couperin, Johann Sebastian Bach, Domenico Scarlatti und Jean-Philippe Rameau bis zu neuester Musik reicht.

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