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Jäger macht Neustrukturierung zur Chefsache

Kurz vor der Kundgebung für Stephan Kunz sagt Regierungsrat Jäger wie es mit dem Kunstmuseum weitergehen soll.

Ruth
Spitzenpfeil
21.06.17 - 17:08 Uhr
Kultur
Grossratssession 13.2.2017 Grosser Rat Session Februarsession
Regierungsrat Martin Jäger nimmt sich der Neustrukturierung persönlich an.
MARCO HARTMANN

Wie ist das Kunsthaus momentan organisiert. Ist der Lead beim Amt für Kultur?

Die Position des Direktoriums ist bis auf weiteres vakant. In administrativen Belangen wird das Bündner Kunstmuseum durch das Amt für Kultur geleitet. Im Übrigen bin ich davon überzeugt, dass das Museumsteam, welches auch unter schwierigen Bedingungen sehr professionell gearbeitet hat, das Tagesgeschäft weiterführen wird.

Was passiert jetzt mit Nicole Seeberger, der interimistischen Direktorin?
Es wird nun die aktuelle Organisation des Kunstmuseums noch einmal analysiert und daraus die entsprechenden Schlüsse hinsichtlich der Zusammensetzung des Direktoriums gezogen.

Weshalb sind Sie «zurückgekrebst». Von aussen sieht es zumindest so aus?
Seit dem Entscheid von letzter Woche haben sich die externen wie auch internen Diskussionen deutlich intensiviert. Vor diesem Hintergrund haben wir entschieden, die Reorganisation zu sistieren und die aktuelle Organisation des Bündner Kunstmuseums noch einmal zu analysieren.

Wer übernimmt die von Ihnen angekündigte Evaluation?
Ich habe als Regierungsrat entschieden, die Organisation des Kunstmuseums noch einmal zu überprüfen. Entsprechend werde ich das Dossier persönlich führen.

Hat Sie der Proteststurm überrascht und welchen Eindruck hat dieser auf Sie gemacht?
Ich bin seit Jahrzehnten in der Politik. Der Austausch mit Medien und anderen Anspruchsgruppen gehört für einen Politiker zum Tagesgeschäft. Die angeregten Diskussionen zeigen, dass das Kunstmuseum für die Bündnerinnen und Bündner eine Herzensangelegenheit ist und die Kulturszene in Graubünden lebt.

Würden Sie ihren Entscheid von letzter Woche aus heutiger Sicht anders treffen?
In mir ist die Überzeugung gewachsen, dass es wichtig ist, noch einmal eine Beurteilung vorzunehmen. Die Sistierung gibt uns Zeit, die aktuelle Organisation des Kunstmuseums noch einmal gründlich zu analysieren. Dabei werden sowohl der bestehende externe Bericht, der nach wie vor seine Gültigkeit hat, als auch externe Anspruchsgruppen berücksichtigt.

Ruth Spitzenpfeil ist Kulturredaktorin der «Südostschweiz» und betreut mit einem kleinen Pensum auch regionale Themen, die sich nicht selten um historische Bauten drehen. Die Wahl-St.-Moritzerin entschloss sich nach einer langen Karriere in der Zürcher Medienwelt 2017, ihr Tätigkeitsfeld ganz nach Graubünden zu verlegen. Mehr Infos

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Wenn Herr Jäger nicht ohnehin nach dieser Legislatur den Regierungsrat verlassen hätte, wäre es höchste Zeit für einen Rücktritt gewesen. Es ist unglaublich, wie unkoordiniert er sich in dieser Sache verhält. Hoffen wir, dass er bis zu seinem letzten Arbeitstag nicht noch mehr Schaden anrichtet.

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