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Die nötige Pflege für den Bündner Wald

Letztes Jahr haben die Bündner Forstunternehmen 3500 Hektaren Wald gepflegt. Durch die richtige Pflege wird der Wald robuster und ist besser gewappnet für die vom Klimawandel geprägte Zukunft.

Südostschweiz
05.06.23 - 18:09 Uhr
Klima & Natur
Ausdünnung zur Pflege: Kranke und alte Bäume werden dem Wald entnommen, um junge Bäume zu stärken.
Ausdünnung zur Pflege: Kranke und alte Bäume werden dem Wald entnommen, um junge Bäume zu stärken.
Pressebild

Von Annatina Schlegel und David Eichler

Von insgesamt 216’000 Hektaren Wald im Kanton Graubünden pflegten die öffentlichen Forstbetriebe und Forstunternehmen im vergangenen Jahr deren 3500, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt. Dabei wurden dem Wald 390'000 Kubikmeter Holz entnommen. Das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Gleich geblieben ist dabei die Menge an Holz, das dem Wald aufgrund von Schäden entnommen werden musste.

Alte und schwache Bäume entfernen

Gemäss Urban Maissen, Kantonsförster und Vorsteher des Amtes für Wald und Naturgefahren, geht es bei der Waldpflege um die Stärkung des Waldes. «Indem wir alte und schwache Bäume entfernen, sorgen wir für eine Verjüngung des Waldes und für stärkere Bäume», erklärt er gegenüber Radio Südostschweiz und ergänzt: «Wird der Wald nicht gepflegt, wird er instabil.»

Wald als bester Schutz gegen Naturgefahren

Gemäss Mitteilung ist ein stabiler und gesunder Wald der beste und preiswerteste Schutz vor Naturgefahren. Neun von zehn Bäumen in Graubünden gehören zum Schutzwald. «Er sorgt dafür, dass Dörfer und Verkehrsverbindungen sicherer sind. Gäbe es den Schutzwald nicht, müsste man Verbauungen machen, die teurer sind und in der Landschaft weniger schön anzuschauen sind», erklärt Maissen. Entsprechend stand im letzten Jahr die Pflege des Schutzwaldes wiederum im Vordergrund.

Mehr Schäden durch Borkenkäfer

Zu den üblichen Herausforderungen gehören Wind- und Schneeschäden. Diese sind in den letzten Jahren gemäss Maissen zurückgegangen. Deutlich zugenommen haben hingegen die Schäden durch Borkenkäfer. Einen der Hauptgründe dafür sieht Maissen im trockenen Wetter der letzten Jahre: «Die Trockenheit fördert die Entwicklung des Borkenkäfers. Zudem bilden beschädigte Bäume ideales Brutmaterial für den Käfer. Darum müssen beschädigte Bäume regelmässig aus dem Wald entnommen werden.»

Starker Jungwald

Ausserhalb des Schutzwaldes haben die Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter 160 Hektaren Jungwald gepflegt und somit die Baumartenzusammensetzung gestaltet, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Letzteres ist gerade im Hinblick auf den Klimawandel sehr wichtig. Mit der richtigen Zusammensetzung der Baumarten im Wald können Risiken verringert und somit die Widerstandskraft des Waldes erhöht werden.

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