×

Der Umgang mit der Trockenheit muss noch geübt werden

Schnee war im Winter Mangelware. Der Niederschlag der letzten Wochen konnte das Trockenheitsdefizit aber ausgleichen. Dennoch müssten wir den Umgang mit der Trockenheit erlernen, sagt ein Experte.

Südostschweiz
25.05.23 - 04:30 Uhr
Klima & Natur
Gut gefüllt: Die Speicherseen in Graubünden, im Bild jener auf Scharmoin, sind auch aufgrund der Stromsparmassnahmen voll.
Gut gefüllt: Die Speicherseen in Graubünden, im Bild jener auf Scharmoin, sind auch aufgrund der Stromsparmassnahmen voll.
Bild Archiv

Der letzte Winter bleibt als Ausnahmewinter im negativen Sinn in Erinnerung: fast kein Schneefall, geschlossene Transportanlagen in den Skigebieten, schmale Kunstschneepisten. Die Befürchtung, dem niederschlagsarmen Winter könnte ein trockener Frühling und ein Wassermangel folgen, trat aber nicht ein. «Das Wasserdefizit in der Nordschweiz konnte sich erholen», sagt Massimiliano Zappa von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) auf Anfrage von Radio Südostschweiz. «Der Regen der letzten fünf, sechs Wochen war teilweise ergiebig, aber nicht extrem.» Im Süden der Schweiz, im Tessin und im Engadin, gebe es noch immer ein Wasserdefizit – allerdings müsse deswegen nicht mit Engpässen für die Bevölkerung und die Landwirtschaft gerechnet werden, so Zappa.

Dass die Speicherseen aktuell besser gefüllt sind als in anderen Jahren zu dieser Jahreszeit, hat gemäss Zappa zwei Gründe: Einerseits seien sie aufgrund der Stromsparmassnahmen nicht so stark entleert wie in anderen Jahren. Andererseits regnete es im Winter teilweise bis in hohe Lagen, «deshalb wurden die Speicherseen direkt gefüllt, ohne dass man auf die Schneeschmelze warten musste.»

Umgang mit Trockenheit erlernen

Zappa ist Gruppenleiter hydrologische Vorhersagen am WSL. Seit der Jahrtausendwende nähmen die kritischen Trockenheiten zu, sagt er. «Sie werden jetzt auch in der Schweiz zu Naturgefahren. Das heisst, wir müssen den Umgang mit ihnen noch erlernen.» Wichtig sei, dass gegenüber der Bevölkerung dann klar kommuniziert werde, was zu tun sei – «diese Aufgabe müssen die Gemeinden übernehmen». (sz)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Jetzt für den «wuchanendlich»-Newsletter anmelden

Mit unseren Insider-Tipps & Ideen donnerstags schon wissen, was am Wochenende läuft.

Mehr zu Klima & Natur MEHR