12 Todesopfer durch Lawinen – die Hälfte davon im Kanton Graubünden
Im letzten Winter kamen in der Schweiz in 12 Lawinenunfällen 14 Personen ums Leben. Sechs davon im Kanton Graubünden. Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos ordnet dies ein.
Im letzten Winter kamen in der Schweiz in 12 Lawinenunfällen 14 Personen ums Leben. Sechs davon im Kanton Graubünden. Das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos ordnet dies ein.
Der Winter 2023/24 war geprägt von milden Temperaturen, einem schneereichen Winterbeginn in der Höhe und damit verbunden einem meist günstigen Schneedeckenaufbau, wie das SLF mitteilt. Während die Schneehöhen in hohen Lagen überdurchschnittlich waren, lag in mittleren und tiefen Lagen deutlich weniger Schnee als im langjährigen Durchschnitt. Im Süden der Schweiz lagen die Schneehöhen in der Höhe bei durchschnittlichen Werten. Anders sah die Situation in den tieferen Lagen aus: Dort fiel der meiste Niederschlag als Regen. An vielen Orten lag dadurch nur wenig oder gar kein Schnee.
12 Lawinenunfälle, 14 Tote
Die Phasen mit der höchsten Lawinenaktivität lagen einerseits während der grossen Schneefälle im November und Dezember. Ende Februar und Anfang März war die Lawinenaktivität vor allem im Süden hoch, wobei im südlichen Oberwallis und westlichen Tessin einige sehr grosse Lawinen verzeichnet wurden. Über den ganzen Winter gab es an steilen Grashängen oder auf Felsflächen viele Gleitschneelawinen. Oft wurden auch grosse, vereinzelt auch sehr grosse Abgänge verzeichnet.
In 12 Lawinenunfällen kamen in der Schweiz 14 Personen ums Leben. Sechs davon im Kanton Graubünden. Die Anzahl Todesopfer ist etwas geringer als im langjährigen Durchschnitt Ende März. Die Anzahl der glimpflich verlaufenen Lawinenunfälle war überdurchschnittlich hoch. Erste Auswertungen zeigen, dass die Unfalllawinen diesen Winter kleiner waren als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dies kann damit erklärt werden, dass kaum Schwachschichten tief in der Schneedecke vorhanden waren, was sonst oft zu grösseren Lawinen führt.
Rückblick auf den Winter 2023/24 mit Lawinenwarner Benjamin Zweifel:
Verlauf der täglichen relativen Schneehöhen vom 1. Dezember 2023 bis 26. März, jeweils im Vergleich zum langjährigen Mittel. (überdurchschnittliche Schneehöhen blaue Bereiche, unterdurchschnittliche Schneehöhen rot, orange und dunkelgelb)
Dieser Artikel basiert auf dem Forschungsbericht des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Den ganzen Bericht findet ihr hier.
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