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Unvergängliche Steine: Die Leidenschaft von Marisa Membrini

Wir waren zu Besuch in der Welt der Kristalle.

Bündner Woche
10.01.24 - 04:30 Uhr
Graubünden
Altes Wissen: Seit Menschengedenken werden edle Steine als Glücksbringer, Schutz- und Heilsteine genutzt.
Altes Wissen: Seit Menschengedenken werden edle Steine als Glücksbringer, Schutz- und Heilsteine genutzt.
mera Grafikdesign

von Susanne Turra

Sie beginnt früh. Die Faszination für Steine. Es gibt wohl kaum ein Kind, das nicht Steine mit nach Hause bringt. Von einer Wanderung. Aus einem Fluss. Fast unbemerkt verschwindet der Stein tief in der Jackentasche. Oder im Hosensack. Das Kind greift nach ihm. Immer und immer wieder. Wie herrlich kühl er ist. Und wie schön warm er wird. Das Kind wird erwachsen. Und die Steine bleiben. Sie sind unvergänglich.

Marisa Membrini: «Es gibt nichts Falsches, wenn es um Steine geht.»
Bild mera Grafikdesign
Marisa Membrini: «Es gibt nichts Falsches, wenn es um Steine geht.» Bild mera Grafikdesign

Es ist Montag vor Weihnachten, bei Membrini Kristall in der Churer Altstadt. «Es gibt nichts Falsches, wenn es um Steine geht», betont Geschäftsführerin Marisa Membrini und macht sich an einem weihnachtlich geschmückten Gestell zu schaffen. Die Liebe zu den Steinen ist ihr sozusagen in die Wiege gelegt worden. «Ich bin mit Steinen aufgewachsen», sagt sie. «Und ich habe das Auge für sie nie verloren. Immer wieder lasse ich mich überraschen und von ihnen hinreissen.» So auch von den Glückssteinen. «Jedes Sternzeichen hat mehrere Glückssteine, die ihm zugeordnet sind», erklärt die Fachfrau. «Davon wählen wir jeden Monat einen aus und porträtieren ihn speziell.» So soll dieses Jahr neu in der «Bündner Woche» monatlich den Leserinnen und Lesern der Monatsstein vorgestellt werden. Und damit dürfte schlussendlich wohl für alle der passende Glücksstein mit dabei sein. Obwohl. «Die Bedeutung der Steine ist natürlich unabhängig vom Sternzeichen für alle Menschen gleich», gibt Marisa Membrini zu verstehen. Für den ureigenen, persönlichen Stein braucht es noch viel mehr als nur ein Geburtsdatum. Und so sind es auch drei unterschiedliche Arten Kundinnen und Kunden, die das Geschäft mit den edlen Steinen am Ochsenplatz besuchen. Die ersten möchten spezifisch einen Stein für oder gegen etwas. Die nächsten möchten einen Stein, der ihrem Sternzeichen zugeordnet ist. Und die letzten möchten ganz einfach einen Stein, der ihnen gefällt.

Der Stein, der gefällt, ist der richtige

Und? Welcher ist denn nun der richtige Stein? «Der Stein, der gefällt, ist der richtige», betont Marisa Membrini. «Auch, wenn er nicht meinem Sternzeichen zugeordnet ist. Etwas, das mir nicht gefällt, muss nicht zu mir.» Wie auch immer. Der Glücksstein begleitet uns ein Leben lang. Und auch das auf ganz unterschiedliche Art und Weise. «Es gibt viele Varianten, den Glücksstein immer bei sich zu haben», so Marisa Membrini. Man kann ihn in die Trinkflasche setzen. Als Schmuck tragen. Im Nachttischchen aufbewahren. Unter das Kopfkissen legen. Gewisse Frauen tragen ihn im BH. Was auch immer sich richtig anfühlt. «Es gibt nichts Falsches, wenn es um Steine geht», wiederholt die Fachfrau. «Alles, was für uns stimmt, können wir so machen.» Man ist auch nicht einfach der Typ für einen Stein. Da muss man sich schon vom Gefühl leiten lassen. Sich überraschen lassen. Offen sein. Und sich manchmal vielleicht sogar anfreunden mit dem Gedanken an einen Stein. Dann wird es gut. Dann passt es. Dann gefällt es. Es hört auch nie auf. Und man hat sich nie sattgesehen. Man entdeckt immer wieder etwas Neues.

 

So weit das Auge reicht: Bei Membrini Kristall in der Churer Altstadt dreht sich alles um Steine. Bild mera Grafikdesign
So weit das Auge reicht: Bei Membrini Kristall in der Churer Altstadt dreht sich alles um Steine. Bild mera Grafikdesign

Marisa Membrini zeigt über die unzähligen Vitrinen. Sie sind gefüllt mit Steinen, Kristallen, Schmuck. Rubinrot, Smaragdgrün, Saphirblau. Als Halskette, Armband, Fingerring, Ohrstecker oder Handschmeichler. Flache Steine, die besonders schön in der Hand liegen. «Was die Natur doch alles für Farben, Formen und Zeichnungen hergibt», schwärmt sie. «Das bleibt für mich ein Leben lang eine Faszination. Ein Stein, den wir nie beachtet haben, kann uns plötzlich verfolgen. Und er lässt uns nicht mehr los. Lässt uns keine Ruhe mehr. Und wir denken: Das ist er. Dieser Stein muss zu mir.»

Seit Menschengedenken werden edle Steine als Glücksbringer, Schutz- und Heilsteine genutzt. Schon damals ist in allen Kulturen das Wissen über die Heilkraft der Edelsteine fester Bestandteil der Naturheilkunde. Und so sind die Glückssteine auch nicht eine Frage des Glaubens. Vielmehr davon, ob man dieses uralte Wissen für sich und andere nutzen möchte oder nicht. Übrigens greifen die Kinder oftmals ohne zu überlegen zum richtigen Stein. Sie sind da meistens sehr viel intuitiver als die Erwachsenen. Sie haben einen anderen Zugang. Sind ganz klar in ihrem Vertrauen. Die Erwachsenen verlernen das manchmal ein bisschen. «Je älter wir werden, desto weniger vertrauen wir darauf», so Marisa Membrini. «Wir verkopfen uns. Sind skeptischer.»

«Man darf sich von ihnen faszinieren lassen.»
Marisa Membrini

Wie dem auch sei. Unser Bauchgefühl führt uns zum richtigen Glücksstein. Und wenn er dann per Zufall noch über die gewünschte Bedeutung verfügt und dem eigenen Sternzeichen angehört, dann ist das Glück natürlich grenzenlos. «Das Wichtigste ist die Leidenschaft für die Steine», schliesst Marisa Membrini. «Man darf sich von ihnen faszinieren lassen.»

Membrini Kristall AG, Untere Gasse 26, 7000 Chur, www.membrini.ch

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