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Darum waren nach dem HCD-Play-off-Spiel mehrere Tunnels gesperrt

Nach dem Eishockey-Play-off-Spiel in Davos steckten Anhänger beider Teams im Stau: Grund waren mehrere gesperrte Tunnels. Dies sorgte für Unmut. Und es drohen weitere Sperren.

Philipp
Wyss
02.04.25 - 12:00 Uhr
Graubünden
Umleitung signalisiert: Am Dienstagabend waren auf der Strecke Davos-Landquart drei Tunnels wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt.
Bild: Philipp Wyss

6547 Zuschauerinnen und Zuschauer haben am Dienstagabend in Davos das zweite Play-off-Halbfinalspiel zwischen dem HC Davos und den ZSC Lions (4:3) verfolgt. Einige davon staunten nach 23 Uhr nicht schlecht, als sie auf der Heimfahrt nicht durch den Gotschnatunnel fahren konnten. Stattdessen wurde die Autokolonne durch Klosters umgeleitet. Später folgten zwei weitere Umleitungen zwischen Grüsch und Ganda sowie zwischen Ganda und Landquart. Denn auch der Chlustunnel und der Karlihoftunnel waren gesperrt.

Planung erfolgte Anfang Jahr

Beim Kanton sind deswegen Reklamationen eingegangen, wie Ramona Tiefenthal, Kommunikationsleiterin beim Tiefbauamt Graubünden, auf Anfrage sagte. Laut einer Pendlerin, die in Davos arbeitet und in Schiers wohnt, wurden am Dienstag zum wiederholten Mal Strassenabschnitte gesperrt und umfahren. Und das auch nach allen bisherigen drei Heimspielen des HC Davos.

Grund für die Sperren waren Unterhaltsarbeiten in den Tunnels, so Tiefenthal weiter. Über das ganze Jahr werden Arbeiten in Tunnels ausgeführt, Beläge, Wände und Decken gereinigt sowie Filteranlagen ausgebaut, vom Schmutz befreit und wieder eingebaut. Diese Arbeiten würden jeweils von Sonntag bis Freitag nachts ausgeführt, weil dann weniger Verkehr unterwegs sei. Und sie wurden Anfang Jahr vom kantonalen Tiefbauamt und dem Bundesamt für Strassen geplant. Als die Daten für die Ausführungen in den Tunnels im Prättigau festgelegt worden waren, war noch nicht klar, ob der Hockeyclub Davos in den Play-offs spielen und wann er allfällige Heimspiele austragen wird, sagt Tiefenthal.

Spezialisten vor Ort

Das Programm der Tunnelarbeiten sei eng getaktet. Über mehrere Tage am Stück wird das gesamte Strassennetz blockweise instand gestellt, sagt Tiefenthal. Dazu brauche es Spezialisten, Spezialmaschinen und Spezialtransporte vor Ort. Das Verschieben der Arbeiten sei nicht möglich, weil die Reinigungsarbeiten nach einem Plan im gesamten Kanton gemacht werden müssen. Und auch ein Zusammenhang mit der Gotthardstrecke besteht. Wenn nämlich auf jener Nord-Süd-Achse Sperrungen gemacht werden, muss die San-Bernardino-Route befahrbar sein und umgekehrt.

Die Fahrt durch das Prättigau war während diesen Play-offs schon einmal schwierig: Am Nachmittag des 20. März kollidierte auf der Nationalstrasse bei Fideris ein Töff mit einem Auto. Der Töfffahrer verstarb noch auf der Unfallstelle. Wegen des Unfalls mussten die Strasse und die Bahnverbindung für mehrere Stunden gesperrt werden, was einen langen Stau zur Folge hatte. Darin verwickelt war damals auch der Mannschaftsbus des Eissportvereins Zug. Er wurde letztlich von der Polizei eskortiert nach Davos begleitet, damit die Partie pünktlich angepfiffen werden konnte. Und nach diesem Spiel in der Viertelfinalserie waren der Saastunnel und der Küblisertunnel wegen Unterhaltsarbeiten gesperrt.

Weitere Sperrungen geplant

Für Anhänger des HC Davos und der ZSC Lions gibt es jetzt aber gute Neuigkeiten: Für den weiteren Verlauf der Halbfinalserie sind keine Umleitungen wegen Tunnelarbeiten mehr geplant. Zwar finden bis am Donnerstag im Karlihoftunnel und im Chlustunnel letzte Arbeiten statt. Im Gotschnatunnel wird am Donnerstag und Freitag sowie am Sonntag und Montag gearbeitet. Und die Tunnels Küblis und Saas sind von Montag bis Donnerstagmorgen gesperrt. Das betrifft aber weder das Heimspiel am kommenden Samstag, 5. April, noch eine allfällige sechste Halbfinalpartie am Donnerstag, 10. April. Dannzumal ist der Tross mit Arbeitern und Maschinen bereits weitergezogen und steht in Silvaplana im Einsatz. Und während einer allfälligen Finalserie ab Dienstag, 15. April, wäre die Strasse durchs Prättigau ohnehin ohne Umleitungen befahrbar.

Philipp Wyss ist Wirtschaftsredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Mehr Infos

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Seid doch froh - letztes Jahr war es ja noch schlimmer: Da gab es dann in Klosters auch noch eine riesige Baustelle bei der Brücke im Zentrum und die Hauptstrasse war gesperrt und "man" durfte auch noch durch ganz Selfranga fahren - und dann mit 30 bis nach Klosters Dorf.....Ironie off...

Je mehr die Verkehrsinfrastruktur genutzt wird, umso mehr sind halt Unterhaltsarbeiten nötig. Bei diesen geplanten Arbeiten wären sber breit und früh gestreute Verkehrsinfos möglich. Sowohl vom Astra als auch von den Grossveranstaltern.

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