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Tag der Solidarität in Lostallo: «Wir sind hier, um zu helfen»

Ein Monat nach dem verheerenden Unwetter findet der Tag der Solidarität in Lostallo statt. Über 180 Freiwillige aus der Region, der Deutschschweiz und Italien unterstützen die Aufräumarbeiten.

Südostschweiz
20.07.24 - 14:18 Uhr
Graubünden

von Laura Bernasconi, Lea Ursina Mirer und Claudio Godenzi 

Ein Monat nach dem verheerenden Unwetter und Hochwasser findet der Tag der Solidarität in Lostallo statt. Um 8 Uhr sind die Arbeiten losgegangen. Über 180 Freiwillige haben sich in Lostallo besammelt, um die Gemeinde zu unterstützen. Rund ein Drittel stammen aus dem Misox und zwei Drittel aus dem Tessin. Auch einige Freiwillige aus Italien und der Deutschschweiz sind zur Stelle.

Nebst den Helferinnen und Helfern stehen auch schwere Maschinen wie Bagger, Radlader und Lieferwagen, von Firmen und Unternehmen aus Lostallo oder der Region zur Verfügung. Die Freiwilligen sind auf zwölf Standorte aufgeteilt und unterstützen die Gemeinde bei den Aufräumarbeiten.

Zwei der Freiwilligen sind das Ehepaar Fabian und Mileva Coray. Sie wohnen in Horgen im Kanton Zürich. Mileva Coray ist in Lostallo aufgewachsen und ihre Eltern wohnen noch immer in Lostallo. Gegenüber der «Südostschweiz» erzählen sie, wie sie den Tag wahrgenommen haben. Als ihr Mann am 21. Juni in den Medien vom Unterwetter gelesen hatte, hat sie direkt ihre Eltern kontaktiert. «Ich hatte Angst bekommen und sofort meine Eltern angerufen. Ihr Haus war von Wasser betroffen und wurde überflutet. Ich hatte Angst, da ich nicht wusste, wie schlimm es war. Und es wurde nur schlimmer, als ich die Bilder gesehen habe. Ich war extrem traurig.»

 «Die Stimmung heute ist speziell, aber gut. Die Leute sind sehr offen zu helfen»

Mileva Coray

Zur Zeit der Zerstörungen waren, die beiden im Ausland, aber es war direkt klar, dass sie so bald wie möglich zu Hilfe kommen. Heute am Tag der Solidarität sind viele Menschen zu Hilfe gekommen. «Die Stimmung heute ist speziell, aber gut. Die Leute sind sehr offen zu helfen», sagt Mileva Coray. Auch ihr Mann Fabian Coray sieht die Stimmung postitv: «Man hilft einander. In diesem Monat wurde bereits viel Energie hineingesteckt. Aber es ist noch sehr viel Zerstörung da. Man arbeitet Schritt für Schritt daran, um hier wieder ein normales Leben zu ermöglichen.»

Gemeindepräsident Nicola Giudicetti vor dem Gemeindehaus in Lostallo.
Gemeindepräsident Nicola Giudicetti vor dem Gemeindehaus in Lostallo.
Bild Claudio Godenzi

Spenden und Unterstützungen sind weiterhin notwendig

Seit dem Unwetter haben sich bereits etwa 500 Freiwillige gemeldet. Doch bisher war es zu gefährlich grosse Aktionen zu organisieren, so waren immer schätzungsweise 30 Leute pro Tag, die bei den Arbeiten helfen konnten. Heute ist der erste grosse Tag mit so vielen Freiwilligen. 

Nicola Giudicetti, Gemeindepräsident von Lostallo, ist dankbar für die Unterstützung. «Wir benötigen in den nächsten Monaten noch weitere solche Aktionen», sagt Giudicetti. Das Gebiet Lostallo ist gross und die Gemeinde benötigt weiterhin die Unterstützung von Freiwilligen, dem Kanton und Spenden. Der Gemeindepräsident sagt, es sei bereits sehr viel gemacht, auch mit grosser Hilfe des Kantons Graubünden. An erster Stelle stand die Sicherheit des Dorfes. 

Ein Teil der Autobahn A13 wurde durch das Unwetter zerstört. Innert zwei Wochen konnte dieser Teil repariert werden und für den Verkehr geöffnet. Diese schnelle Zusammenarbeit war ein sensationeller Erfolg, sagt Giudicetti gegenüber dem TV Südostschweiz. 

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