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Viel Strom aus erneuerbaren Quellen: Chur zieht positive Energiebilanz  

Die Stadt Chur hat ihren Energieverbrauch für das Jahr 2022 analysiert. Erfreulich ist der hohe Anteil an Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Wärmeenergie ist gesunken.

14.01.24 - 12:00 Uhr
Graubünden
Kraft aus der Luft: Ein Teil des in Chur verwendeten Stroms wird mithilfe der Windkraftanlage in Haldenstein produziert.
Kraft aus der Luft: Ein Teil des in Chur verwendeten Stroms wird mithilfe der Windkraftanlage in Haldenstein produziert.
Bild Mayk Wendt

1067 Gigawattstunden (GWh): So gross war der Energieverbrauch der Stadt Chur im Jahr 2022 in Form von Strom, Wärmeenergie und Treibstoff. Das hält die Stadt in einer Mitteilung vom 11. Januar fest. Rund ein Fünftel des Gesamtenergieverbrauchs, also 218 GWh, macht dabei der Stromverbrauch aus. Als erfreulich stuft die Stadt den hohen Anteil an Strom aus erneuerbaren Energiequellen ein. Dieser Anteil betrage rund 87 Prozent und liege über dem Schweizer Durchschnitt. Dazu zählt Strom, der mit Wasserkraft, Windenergie und neuen Solaranlagen produziert wird – wie zum Beispiel mit der neuen Solaranlage auf der Trainingseishalle der Oberen Au. Diese produziere Strom für den durchschnittlichen Jahresverbrauch von 180 durchschnittlichen Vierpersonenhaushalten, schreibt die Stadt.

Artikel «Ein Dach in Chur bringt so viel Energie wie 45 Einfamilienhäuser brauchen» verlinken.

Die Hälfte der Energie für das Beheizen der Wohnräume

Rund die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs in Chur wird für das Beheizen von Wohnräumen genutzt. Davon stammt nur rund ein Drittel aus erneuerbaren Energiequellen wie Fernwärme, Holzheizungen und Wärmepumpen. Das entspreche dem Schweizer Durchschnitt, hält die Stadt fest. In Sachen Energieeffizienz haben sich die Churer und Churerinnen sich gemäss Mitteilung verbessert: Im Vergleich zum Jahr 2020 haben sie 2022 pro Person rund 1500 kWh weniger Wärmeenergie verbraucht.

Ein Viertel des Gesamtenergieverbrauchs wurde mit Treibstoffen produziert.

Gesunken: Der Pro-Kopf-Wärmeenergieverbrauch der Churer Bevölkerung im Vergleich zwischen den Jahren 2020 und 2022.
Gesunken: Der Pro-Kopf-Wärmeenergieverbrauch der Churer Bevölkerung im Vergleich zwischen den Jahren 2020 und 2022.
Grafik Stadt Chur

E-Mobilität im Aufschwung

Der Anteil an elektrisch betriebener Energie wachse in Chur überdurchschnittlich, heisst es weiter. Im Jahr 2022 hätten bereits fünf Prozent der Churer Bevölkerung ein Auto mit elektrischem Antrieb gefahren. Das seien drei Prozent mehr als im Jahr 2020 und doppelt so viele wie im Schweizer Durchschnitt.

Auch Chur Bus soll künftig erneuerbare Antriebssysteme für seine Fahrzeugflotte verwenden. Die Umstellung auf elektrische Antriebssysteme gehe mit der Bereitstellung elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen und entsprechender Ladeinfrastruktur einher. «Erste Planungsschritte sind bereits im Gange», schreibt die Stadt dazu.

Noch viel Arbeit bis Netto-Null

Punkto Energiebilanz 2022 zieht die Stadt ein positives Fazit. Damit sie jedoch das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen könne, sei noch einiges zu tun. Mit dem neuen Masterplan Energie und Klima hat Chur gemäss Mitteilung bereits «zielführende Massnahmen in Richtung nachhaltiger und klimaschonender Energiezukunft definiert», heisst es. Und: «Diese Massnahmen gilt es nun konsequent umzusetzen.» (sz)

Simone Zwinggi ist Redaktorin bei Zeitung und Online. Nach einem Sportstudium wendete sie sich dem Journalismus zu. Sie ist hauptberuflich Mutter, arbeitet in einem Teilzeitpensum bei der «Südostschweiz» und hält Anekdoten aus ihrem Familienleben in regelmässigen Abständen im Blog Breistift fest. Mehr Infos

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