US-Behörden gehen nach Brückeneinsturz von sechs Toten aus
Nach dem Einsturz einer grossen Autobrücke im US-Bundesstaat Maryland gehen die Behörden vom Tod sechs vermisster Personen aus. Die US-Küstenwache gab am Dienstagabend (Ortszeit) bekannt, dass die aktive Suche nach Überlebenden eingestellt werde. Angesichts der Wassertemperatur sei nach so vielen Stunden nicht mehr damit zu rechnen, dass noch jemand lebendig gefunden werde. Ein Vertreter der Küstenwache sagte, wegen der gefährlichen Strömung und Trümmerteilen im Wasser wolle man die Gesundheit der Rettungskräfte nicht aufs Spiel setzen.
Nach dem Einsturz einer grossen Autobrücke im US-Bundesstaat Maryland gehen die Behörden vom Tod sechs vermisster Personen aus. Die US-Küstenwache gab am Dienstagabend (Ortszeit) bekannt, dass die aktive Suche nach Überlebenden eingestellt werde. Angesichts der Wassertemperatur sei nach so vielen Stunden nicht mehr damit zu rechnen, dass noch jemand lebendig gefunden werde. Ein Vertreter der Küstenwache sagte, wegen der gefährlichen Strömung und Trümmerteilen im Wasser wolle man die Gesundheit der Rettungskräfte nicht aufs Spiel setzen.
Ein riesiges Containerschiff hatte die vierspurige und mehr als 2,5 Kilometer lange Autobrücke in der Nacht zu Dienstag gerammt und so zum Einsturz gebracht. Polizei und Rettungskräfte suchten nach dem Unglück über viele Stunden aus der Luft und im Wasser nach mehreren Vermissten - dabei kamen auch Taucher sowie Infrarot- und Sonartechnik zum Einsatz. Der Verkehrsminister von Maryland, Paul Wiedefeld, hatte gesagt, man gehe davon aus, dass es sich bei den Vermissten um Bauarbeiter handele. Sie hatten demnach auf der Brücke Schlaglöcher repariert.
Nach Angaben von Marylands Gouverneur Wes Moore war das unter der Flagge von Singapur fahrende Containerschiff «mit acht Knoten, also mit rasanter Geschwindigkeit» auf die Francis Scott Key Bridge zugesteuert. Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder gar einen Terroranschlag gab es nach Behördenangaben nicht. Alles deute auf einen Unfall hin, hiess es.
Das knapp 290 Meter lange Schiff mit dem Namen «Dali» sollte von Baltimore nach Sri Lanka fahren, wie die «New York Times» unter Berufung auf die US-Küstenwache berichtete. Das dänische Reederei-Unternehmen Maersk teilte mit, es habe das von der Chartergesellschaft Synergy Group betriebene Schiff auf Zeit gechartert. Demnach befand sich kein eigenes Personal von Maersk auf dem Schiff. Die dänische Container-Reederei ist die zweitgrösste der Welt hinter Branchenführer MSC.
Ersten Erkenntnissen zufolge gab es vor dem Unglück ein Problem mit der Stromversorgung des Schiffes. US-Medien berichteten unter Berufung auf die See- und Hafenbehörde von Singapur, es sei zu einem «vorübergehenden Antriebsverlust» gekommen, weshalb die «Dali» ihren Kurs nicht halten konnte. Laut den US-Behörden gelang es der Crew, die Behörden in Maryland per Notsignal darüber zu informieren, dass man die Kontrolle über das Schiff verloren habe. So konnten offenbar Beamte an Land den Verkehr stoppen und so verhindern, dass noch mehr Autos auf die Brücke gelangten.
Die ersten Notrufe waren offiziellen Angaben zufolge gegen 1.40 Uhr (Ortszeit) eingegangen. Bereits um 1.50 Uhr seien Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Auf Videos einer Überwachungskamera, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, war zu sehen, wie das Schiff einen der Stützpfeiler rammte und daraufhin grosse Teile der Brücke ins Wasser stürzten.
Die US-Behörde für Transportsicherheit NTSB untersucht den Vorfall. Bis offizielle Ergebnisse zum Hergang des Unglücks vorliegen, dürfte es noch dauern. Die Einsatzkräfte hatten sich zunächst auf die Suche nach den Vermissten konzentriert.
Der Hafen von Baltimore ist eine der wichtigsten maritimen Anlaufstellen der USA - insbesondere für den Import und Export von Autos und Kleinlastern. Nach Regierungsangaben werden rund 850 000 Fahrzeuge pro Jahr über den Hafen verschifft. Rund 15 000 Arbeitsplätze hängen davon ab. Zudem wurde mit der Brücke eine wichtige Verkehrsader an der Ostküste der USA zerstört. Laut US-Regierung überquerten vor dem Unfall rund 30 000 Fahrzeuge pro Tag die Brücke.