Grandiose Weltcup-Premiere auf Bolgen
Am Bolgenhang im Zentrum von Davos kämpften am vergangenen Samstag die weltbesten Snowboarderinnen und Snowboarder um die Podestplätze.
Am Bolgenhang im Zentrum von Davos kämpften am vergangenen Samstag die weltbesten Snowboarderinnen und Snowboarder um die Podestplätze.
Wie schon in Carezza und Cortina d’Ampezzo (beide I) im Riesenslalom gewann die Deutsche Ramona Hofmeister auch den ersten Parallelslalom der Wettkampfsaison. Bei den Herren setzte sich der Italiener Daniele Bagozza durch.
84 Athletinnen und Athleten aus 16 Nationen traten zum Parallelslalom (PLS) an, und sieben Schweizerinnen und zwei Schweizer wollten dabei ganz vorne mitmischen: bei den Damen Weltmeisterin und Favoritin Julie Zogg, Ladina Jenny, Jessica Keiser und Larissa Gasser (A-Kader), sowie Flurina Baetschi, Ricarda Hauser und Xenia von Siebenthal (B-Kader); bei den Herren Dario Caviezel und Gian Casanova (A-Kader).
Die Rennvorbereitungen erfolgten wegen starken Schneefalls und Sturm am Freitag unter erschwerten Bedingungen, aber das grosse und hochmotivierte Helferteam mit Unterstützung lokaler Vereine meisterte alle Herausforderungen mit Bravour. Am Freitagabend standen unzählige «Rutscher» auf der Rennpiste, um den Neuschnee zu entfernen – und am Samstagmorgen um 5 Uhr konnte unter Hochdruck mit dem Aufbau der Piste begonnen werden. Die Rennpiste war pünktlich zu Beginn der Qualifikationsläufe um 9.30 Uhr perfekt präpariert. Peter Baetschi, Verantwortlicher der Rennorganisation, erklärt: «Trotz noch so viel Vorbereitungsarbeit kann das Wetter nicht beeinflusst werden. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Bergbahnen, den FIS-Pistenexperten und unserer Kompetenz innerhalb des Teams schafften wir es, eine gute Leistung abzuliefern und die Piste rechtzeitig zu präparieren. Das A und O waren unsere Helfer, die auch während des Rennens an der Piste arbeiteten.»
Spektakel nicht nur während der Rennen
Bei den Damen schaffte es ein Schweizer Quartett, die Qualifikation zu überstehen: Julie Zogg musste sich schlussendlich mit dem undankbaren 4. Platz zufrieden geben. Ladina Jenny fuhr den starken 7. Rang heraus, und Lokalmatadorin und Junioren-Weltmeisterin Xenia von Siebenthal klassierte sich zur Freude des Publikums auf Rang 11. Jessica Keiser landete auf Platz 14. Flurina Baetschi – deren Schwester tags zuvor im tschischen Moninec ein FIS-Juniorenrennen für sich entscheiden konnte – verpasste als 18. die Finalqualifikation sehr knapp, und bei den Herren vermochte sich niemand für die Finaldurchgänge der besten 16 zu qualifizieren. Die Finals für sich entschieden nach vier spannenden Duellen die Saisonüberfliegerin Ramona Hofmeister und Daniele Bagozza. Auf Platz zwei und drei der Damen lagen Lucia Dalmasso (I) respektive Sabine Schöffmann (D). Bei den Herren belegten Arvid Auner (A) hinter Sieger Bagozza den zweiten und Edwin Coratti (I) den dritten Platz.
OK-Präsident Martin Caviezel bedankte sich bei allen, die in irgendeiner Weise zum Gelingen des ersten Weltcups der Kategorie «Snowboard alpin» in Davos beigetragen hatten. Besonders angetan war er von der Zusammenarbeit mit den Davoser Bergbahnen: «Diese haben massgeblich zum Gelingen des Weltcups beigetragen. Sie reagierten flexibel und höchst professionell auf die sich konstant ändernden Wetterbedingungen, offerierten den Sportteams und Trainern wegen des starken Schneefalls spontan eine Tiefgarage, räumten die ganze Nacht vor dem Rennen Schnee und haben dem Organisationskomitee, dem Rennbüro und dem Media Office grosse Büro- und Sitzungsräumlichkeiten sowie weitere Infrastruktur zur Verfügung gestellt.»
Die Rennen wurden von für Snowboard-Weltcupverhältnisse extrem vielen Zuschauenden besucht, die im Zielbereich für ausgezeichnete Stimmung sorgten. Die «Stubete Gäng» heizte nach den Wettkämpfe dem zahlreichen Publikum mächtig ein, und der Gassenhauer «Petra Sturzenegger» war weit herum zu hören. Angesichts des perfekten Gesamtpakets können schon fast Wetten abgeschlossen werden, dass sich die Alpin-Snowboarder im nächsten Jahr zur gleichen Zeit wieder auf Bolgen zum Weltcup treffen werden.
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