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Nach Brand wird Restaurant nun wieder flott gemacht

Das Rapperswiler Restaurant «Paia Poké» musste wegen eines Brandes kurz vor Weihnachten schliessen. Der Inhaber hofft, in wenigen Wochen wiedereröffnen zu können.

Fabio
Wyss
08.01.24 - 17:39 Uhr
Ereignisse
Spuren der Verwüstung: Direkt nach dem Brand sah es im Rapperswiler Restaurant «Paia Poké» übel aus.
Spuren der Verwüstung: Direkt nach dem Brand sah es im Rapperswiler Restaurant «Paia Poké» übel aus.
BILD ZVG

Noch immer dominiert im Rapperswiler Restaurant «Paia Poké» der Geruch nach Feuer. Bald drei Wochen ist es her, als hier mutmasslich ein Heizkörper kurz vor Mitternacht einen Brand verursachte. «Ich lag im Bett. Das Auto war schon gepackt, um am nächsten Morgen in die Weihnachtsferien zu fahren», erinnert sich Inhaber Peter Affolter. 

Dann klingelte sein Telefon: Polizei am Apparat. Affolter fuhr in der Nacht von seinem Wohnort Lachen nach Rapperswil, um sich ein Bild zu machen. Der Brand war da schon gelöscht. Fast 30 Feuerwehrleute standen im Einsatz, dazu der Rettungsdienst, das Kompetenzzentrum Forensik und mehrere Patrouillen der Kantonspolizei St. Gallen. Vorübergehend mussten sämtliche Bewohnende oberhalb seines Restaurants in der Marktgasse evakuiert werden – es gab keine Verletzten.

Im Innern traf Affolter auf ein – zumindest teilweise – arg verwüstetes Restaurant: viel Russ, Schmutz, zerrissene Kabel und Holzstücke – dazwischen Weihnachtsdeko und Pflanzen. Aufgrund des Brandes krachte der Heizkörper auf den Parkettboden. Trotzdem sagt Affolter mit ruhigem Berner Dialekt: «Zum Glück hat der Mann in der Wohnung oberhalb des Restaurants rasch den Rauchgeruch wahrgenommen und Alarm geschlagen.»

Grob gereinigt: Mit der Endreinigung geht es nun los. 
BILD FABIO WYSS
Grob gereinigt: Mit der Endreinigung geht es nun los. BILD FABIO WYSS

Verzögerte Aufräumarbeiten

Er sagt das, weil viele Bestandteile des Altstadtgebäudes aus Holz bestehen. So auch die Decke, wo ein völlig verkohlter Trägerbalken zu sehen ist. Dort war ursprünglich der Heizkörper befestigt. Er liegt noch immer auf dem Boden (Bild unten), der mittlerweile bloss grob gesäubert werden konnte.

Übeltäter: Diese Heizung löste den Brand aus und fiel von der Decke.
BILD FABIO WYSS
Übeltäter: Diese Heizung löste den Brand aus und fiel von der Decke. BILD FABIO WYSS

Wegen der Festtage konnten die Handwerker und Reinigungsleute das Restaurant noch nicht wieder flott machen. «Der Zeitpunkt für einen Brand ist natürlich immer doof. So auch jetzt kurz vor Ablauf des ersten vollen Betriebsjahres.» Erst im Juli 2022 eröffnete das Lokal. Davor etablierte Affolter «Paia Poké» mit Erfolg in der Zuger Freizeithalle «Freiruum». In Rapperswil ergänzen nun die hawaiianischen Poke-Bowls das vorwiegend italienische Kulinarikangebot an der See‑promenade.

Baldige Wiedereröffnung

«Wir haben ein halbes Jahr gebraucht, um Fahrt aufzunehmen, aber zuletzt ist es ganz ansprechend gelaufen», erzählt Affolter. Dass genau jetzt zwangsläufig ein Unterbruch erfolge, sei entsprechend ungünstig.

Er hofft, dass er in wenigen Wochen im Restaurant wieder Gäste empfangen kann. Davor muss es komplett leer geräumt und gesäubert werden. Was sich nicht reinigen lässt, muss entsorgt werden.

Der exakte finanzielle Schaden lässt sich noch nicht beziffern. Gemäss einer ersten Einschätzung der Polizei beläuft sich der Sachschaden am Gebäude auf mehrere Zehntausend Franken. Für diesen und der Ausfall an Betriebstagen geht Affolter davon aus, dass die Versicherung aufkommt. «Sicherlich wird es aber auch seine Zeit benötigen, bis die hiesige Kundschaft realisiert, dass wir wieder offen haben.»

Gelassenheit – trotz allem

Dennoch wirkt der 61-Jährige unaufgeregt. Das sei auch in der Nacht des Brandes so gewesen: «Wenn es Probleme gibt, bleibe ich ruhig. Dann gilt es einfach, zielorientiert zu sein», sagt der ehemalige Swisscom-Projektleiter.

Und irgendwie passt das ganz gut zur hawaiianischen Kultur, wo Gelassenheit ein Lebensgefühl ist. Darum heisst das Restaurant auch so, wie es heisst. Paia ist eine Ortschaft auf Maui (Hawaii), wo Affolter einst länger Urlaub machte.

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