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Damit der Vereinatunnel weiterhin feuerfrei bleibt

Die Rhätische Bahn hat am Freitag je zwei neue Lösch- und Rettungsfahrzeuge eingeweiht. Diese sollen bei einem Brand im Vereinatunnel zum Einsatz kommen.

Südostschweiz
03.09.22 - 10:00 Uhr
Ereignisse

Die Rhätische Bahn (RhB) hat in Zusammenarbeit mit der Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) je zwei neue Lösch- und Rettungsfahrzeuge für die Intervention im Vereinatunnel beschafft. Am Freitag wurden die Fahrzeuge in Klosters Selfranga eingeweiht und den Feuerwehren Klosters-Serneus und Zernez übergeben. Die RhB und die GVG haben das Projekt zusammen mit der Müller Technologie AG Frauenfeld realisiert. 

Wie die RhB mitteilte, handelt es sich bei diesen Fahrzeugen um reine Schienenfahrzeuge, die durch die beiden Feuerwehren von Klosters-Serneus und Zernez bedient werden. Es handelt sich also nicht um sogenannte Zweiwegfahrzeuge, die sowohl als Strassen- als auch als Schienenfahrzeuge benutzt werden können.

Vielseitige Könner

Das Herzstück des Löschfahrzeugs ist der 25'000 Liter fassende, temperaturüberwachte Löschwassertank. Zudem bietet der Mannschaftsraum Sitzgelegenheiten für zwölf Angehörige der Feuerwehr mit Atemschutzausrüstung. Vier weitere Personen können in den Führerständen zum Einsatzort gelangen. Für sämtliche Hilfsmittel, die für Lösch- und Bergungsarbeiten notwendig sind, bieten Materialschränke Platz.

Das Rettungsfahrzeug ist hauptsächlich für die Versorgung von verletzten Personen sowie deren sicheren Transport aus der Gefahrenzone konzipiert. Bis zu 100 Personen kann es aus der Gefahrenzone in Sicherheit bringen. Treibstoff und Sauerstoff reichen dabei für zwei Shuttle-Fahrten. Das heisst, pro Rettungsfahrzeug und Seite können bis zu 200 Personen aus der Gefahrenzone evakuiert werden. Ausserdem befindet sich Material zur Bergung und Erstversorgung von Verletzten in einem begehbaren Materialraum.

Was im Ernstfall passiert

Wie es weiter heisst, sieht das Einsatzkonzept vor, dass auf beiden Seiten des Tunnels, in Selfranga im Norden und Sagliains im Süden, je ein Lösch- und ein Rettungsfahrzeug stationiert sind. Bei einem Ereignis werden die Feuerwehrstützpunkte Klosters-Serneus und Zernez alarmiert. Diese begeben sich unverzüglich zu den Portalbahnhöfen. Nach Ankunft der Feuerwehr erreichen die neuen Fahrzeuge innerhalb von fünf Minuten die Einsatzbereitschaft.

Alle Fahrzeuge rücken von beiden Tunnelseiten ungekuppelt aus, wobei das Löschfahrzeug mit den Angehörigen der Feuerwehr immer vorausfährt. Während das Löschfahrzeug und die Einsatzkräfte mit der Ereignisbewältigung und Erstversorgung von Verletzten beschäftigt sind, kann das Rettungsfahrzeug unabhängig Personen aus dem Tunnel evakuieren. (red)

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