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Aufgepasst: Blaualgen wieder aufgetaucht

Die Blaualgen sind wieder von blossem Auge sichtbar im Obersee. Die Gemeinde Schmerikon beginnt darum mit Präventionsarbeit. Von der Situation von letztem Sommer ist man aber noch entfernt.

Fabio
Wyss
16.05.22 - 18:15 Uhr
Ereignisse
Abgesperrtes Seeufer: In Schmerikon warnte die Gemeinde letzten Sommer vor Blaualgen.
Abgesperrtes Seeufer: In Schmerikon warnte die Gemeinde letzten Sommer vor Blaualgen.
Archivbild

Die Blaualgen sind wieder da. Wirklich weg waren sie zwar nie, seit in Schmerikon letzten Sommer neun Hunde mutmasslich daran gestorben sind. Zwischenzeitlich zogen sich die Blaualgen aber auf den Grund des Obersees zurück. Mit den wärmeren Temperaturen können diese wieder gedeihen. So sind nun wieder die aufschwimmenden «Krötenhäute» augenscheinlich. Diese rötlich gefärbten Matten auf der Wasseroberfläche deuten auf eine grosse Masse an Blaualgen hin.

Allerdings handelt es sich gemäss der Gemeinde Schmerikon bei den nun sichtbaren Algenwatten nicht um die giftige Tychonema-Blaualge, welche letzten Sommer für Unheil sorgte. Sondern um eine der diversen ungefährlichen Algenblüten, die seit Jahrtausenden auf unserem Planeten existieren.

«Präventiv»-Phase in Schmerikon

Die Gemeinde Schmerikon bringt in diesen Tagen darum wieder Hinweisschilder an. Sie geht damit in die vom Kanton benannte Phase «Präventiv» über. Gleichzeitig legen die Spezialisten vom Amt für Wasser und Energie ein Augenmerk auf das Seedorf. «Der Kanton wird diesen Sommer voraussichtlich alle zehn bis 14 Tage Kontrollen durchführen», sagt Schmerikons Gemeindepräsident Félix Brunschwiler auf Anfrage.

Bei hoher Dichte der Tychonema-Blaualge müsste die Gemeinde in die Phase «Akut» wechseln. Ein Badeverbot kommt aber laut Brunschwiler selbst dann nicht infrage. Der Gemeinderat erachte ein Verbot nicht als zweck- und verhältnismässig. «Der Mensch muss im Umgang mit Naturgefahren Eigenverantwortung entwickeln und kann diese nicht an eine Behörde delegieren.»

Brunschwiler weist darauf hin, dass auch im letzten Sommer nie ein eigentliches Badeverbot erlassen wurde. «Tatsächlich haben wir aber Sperrbänder montiert, die wohl so wirkten wie ein Verbot. Diese wurden nötig, weil Warnschilder im Abstand von 50 Metern nicht ausreichten, um Familien und Hundebesitzer auf die Gefahr eines Bads hinzuweisen.»

Neue Informationsstelle

Die Hoffnung ist gross, dass es diesen Sommer nicht mehr so weit kommen wird. Wie der Kanton auf einem neuen Merkblatt schreibt, ist das starke Vorkommen der Tychonema-Blaualge im Frühjahr typisch. Mit wärmeren Wassertemperaturen geht diese im Sommer wieder zurück. Nicht so letztes Jahr: «Der kalte und regnerische Sommer 2021 mit hochwasserbedingten Überflutungsflächen hat möglicherweise das Wachstum von Tychonema gefördert», mutmassen die kantonalen Experten.

Wie der Kanton intensiviert auch die Gemeinde Schmerikon die Kommunikation rund um die Blaualgenproblematik. So gibt es neu die Kommunale Informationsstelle Blaualgen. Auf dieser Internetseite kann man sich ein Bild über die aktuelle Situation machen.

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