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Mit diesen versteckten Kniffen werden wir an Black Friday und Co. ausgetrickst

In den sogenannten Black Weeks mit Black Friday und Cyber Monday werden wir regelrecht mit attraktiven Angeboten überschüttet. Hier zeigen wir euch, wie ihr nicht in die Fallen der Händler tappt.

Nicole
Nett
24.11.23 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Kaufe jetzt oder spare hier: Besonders während den Black Weeks locken uns viele vermeintlich attraktive Angebote, die eigentlich gar nicht so attraktiv sind.
Kaufe jetzt oder spare hier: Besonders während den Black Weeks locken uns viele vermeintlich attraktive Angebote, die eigentlich gar nicht so attraktiv sind.
Bild Mohssen Assanimoghaddam / Keystone

Alle Jahre wieder: Immer in der letzten Novemberwoche, pünktlich zum Zahltag und bei vielen auch noch zum 13. Monatslohn, geht der Black Friday über die Bühne – oder besser: über die Verkaufsflächen. Darauf folgt der Cyber Monday und zusammen bilden sich die Black Weeks. Lange können wir also von vermeintlich unschlagbaren, einmaligen Deals profitieren. Während die einen von uns nur online shoppen, wagen die anderen den Gang in die Läden. Ganz egal, wofür ihr euch entscheidet: An diesen Tagen ist überall besondere Vorsicht geboten – auch wenn es tatsächlich gute Angebote gibt, bei welchen viel Geld gespart werden kann. Aber das muss nicht überall der Fall sein. Hier fünf raffinierte Verkaufsstrategien, wie uns die Händlerinnen und Händler beim Shoppen austricksen:

1. Verknappung mit «nur noch zwei Stück an Lager verfügbar»

Hand aufs Herz: Wie reagieren wir, wenn vom Geburtstagskuchen nur noch wenige Stücke vorhanden sind? Ganz klar, wir wollen noch ein leckeres Stück abbekommen, bevor alles aufgegessen ist. Genau so tricksen auch die Verkäuferinnen und Verkäufer mit uns: Künstlich wird der Lagerbestand verknappt, indem scheinbar beispielsweise «nur noch zwei Stück an Lager verfügbar» sind. Das erhöht den Druck auf die Konsumentinnen und Konsumenten massiv und es gibt uns das Gefühl, dass wir sofort kaufen müssen, bevor das Produkt ausverkauft ist. Doch ob diese Angaben tatsächlich immer stimmen, sei dahingestellt.

2. Künstlicher Zeitdruck mit einem Countdown

Unter Druck handeln wir oft einmal übereifrig und unser Gehirn spielt verrückt. Ein Countdown macht es nicht wirklich besser. Aber genau dieser künstliche Zeitdruck kommt im Handel gerne zum Einsatz, indem beispielsweise steht «Angebot endet in 3 Stunden und 13 Minuten und 12 Sekunden». Diese zeitliche Limite erzeugt ein Gefühl der Dringlichkeit und animiert uns zu Spontankäufen. Deshalb: Atmet noch ein paarmal tief durch und überlegt euch gut, ob ihr das Produkt wirklich braucht oder es nur der Countdown ist, der euch triggert.

3. Unter Druck gesetzt mit «27 Personen schauen sich dieses Produkt im Moment ebenfalls an»

Wo Menschen sind, menschelt es und tendenziell stehen wir nicht gerne in einer Warteschlange. Möchten wir etwas online kaufen und es wird vermittelt, dass sich genau in diesem Moment noch 27 weitere Personen dieses Produkt anschauen, kann dies nervenaufreibend sein. Wir fühlen uns gestresst und neigen dazu, schnellstmöglich zuzuschlagen, bevor die anderen 27 Personen sich das Angebot schnappen. Bleibt hierbei ruhig und lasst euch von dieser Verkaufsmasche nicht unterkriegen.

4. Nicht immer positiv: Alle Daten hinterlegen

Früher mussten wir noch zur Bank laufen, Geld vom Bankkonto abheben und die abgezählten Scheine an der Verkaufstheke abgeben. Damit ist seit längerer Zeit Schluss: Denn die heutigen Systeme mit «Apple Pay», «Twint» und Co. vereinfachen uns die Kaufabwicklung massiv. Mit wenigen Klicks können wir Tausende von Franken innert kürzester Zeit ausgeben. Das mag zwar positiv erscheinen, ist es aber nicht immer. Sind nämlich alle Daten bereits hinterlegt, kaufen wir impulsiver ein, da eine Hürde weniger zu überspringen ist. Je tiefer die Schwelle bis zum Kaufabschluss, desto schneller der Kaufentscheid.

5. Das mittlere Produkt als Lockvogel

Nicht selten gibt es ein Produkt in verschiedenen Ausführungen: Die Billigvariante, ein etwas teureres Angebot oder die Premium-Luxusversion. Oft einmal werden diese Produkte bewusst im Shop nebeneinander platziert – von der billigsten bis zur teuersten Variante. Was passiert? Wir beginnen plötzlich, zwischen Preis und Qualität abzuwägen. Auch wenn uns das Portemonnaie für die billigere Variante dankbar gewesen wäre, entscheiden wir uns dann doch gerne für die «goldene Mitte». Denn diese Option erscheint oft als das attraktivste Angebot, und der Händler hat sein Ziel erreicht.

So kauft ihr clever ein und tappt nicht in die Fallen

Nicht auf Lockvögel reinfallen: Ihr könnt euch selber helfen, um nicht in die Fallen der Verkäuferinnen und Verkäufer zu tappen.
Nicht auf Lockvögel reinfallen: Ihr könnt euch selber helfen, um nicht in die Fallen der Verkäuferinnen und Verkäufer zu tappen.
Bild Freepik

 Es braucht viel Selbstdisziplin, um nicht in die Einkaufsfallen zu tappen. Mit folgenden fünf Tipps könnt ihr unnötige Käufe vermeiden und bei den richtigen Dingen zuschlagen:

1. Vor dem Kauf: Schreibt eine Einkaufsliste: 

Dieser Trick ist der wohl simpelste. Indem ihr im Vorfeld eine Einkaufsliste schreibt, könnt ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren und ihr verhindert Fehlkäufe, die nur aus einer Laune heraus entstehen. Ausserdem verschwendet ihr dadurch keine Zeit damit, überflüssige Angebote zu überfliegen.

2. Preise vergleichen:

Ihr habt ein Produkt gefunden, welches ihr unbedingt kaufen wollt? Dann lohnt es sich, vor dem Kauf noch einmal die Preise und die weiteren Kosten (wie beispielsweise die Versandkosten) bei den Konkurrenten zu sichten. Ist es dort massiv günstiger, sollte vielleicht eher dort zugeschlagen werden.

3. Geduld haben:

Wollt ihr unbedingt und möglichst schnell etwas kaufen, dann wartet erst recht einige Stunden mit dem Kauf des Produktes. Fragt euch in dieser Zeit noch einmal, ob ihr das Produkt wirklich braucht und ihr dafür euer hart verdientes Geld ausgeben möchtet. Verpasst ihr einen Deal, ist das kein Grund zur Panik. Schliesslich folgt nach dem Black Friday bereits der Cyber Monday. Und auch danach wird das Produkt bestimmt wieder einmal günstiger angeboten.

4. Kredit- oder Bankkartendaten löschen:

Viele Onlineshops verleiten euch dazu, dass ihr alle eure Daten hinterlegt, um danach noch schneller einkaufen zu können. Die Verkaufsabwicklung ist danach definitiv einfacher, dafür aber auch unsere spontanen Entscheidungen. Wir können uns «nur noch schnell» etwas kaufen, ohne uns gründlich Gedanken zu machen. Wer also zu spontanen Käufen neigt, sollte diese Daten unbedingt löschen oder schon gar nicht abspeichern. Dadurch lasst ihr es eher einmal bleiben, denn es braucht wesentlich mehr mühsame Klicks, um etwas zu kaufen.

5. Apps löschen und von Newslettern abmelden:

Werden wir ständig über die neusten Trends informiert, neigen wir eher dazu, eine App zu öffnen und etwas zu kaufen. Deshalb löscht diese Apps ganz und meldet euch von unnötigen Newslettern ab. Demnach werdet ihr nicht mehr über die Schnäppchen informiert und wie heisst es so schön: «Aus den Augen, aus dem Sinn.» 

Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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