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Fluten in Afghanistan - viele Tote und schwierige Bergungsarbeiten

In Afghanistan sind einen Tag nach den verheerenden Sturzfluten in der Provinz Parwan erneut Menschen durch Überschwemmungen ums Leben gekommen.

Agentur
sda
27.08.20 - 13:36 Uhr
Ereignisse
Ein Mann betet neben seinem Haus in Parwan, das von einer Schlammlawine zerstört wurde. Landesweit sind bei Sturzfluten dutzende Menschen gestorben. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa
Ein Mann betet neben seinem Haus in Parwan, das von einer Schlammlawine zerstört wurde. Landesweit sind bei Sturzfluten dutzende Menschen gestorben. Foto: Rahmat Gul/AP/dpa
Keystone/AP/Rahmat Gul

In der Nachbarprovinz Kapisa nordöstlich der Hauptstadt Kabul starben mindestens 13 Bewohner, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte. Die Opferzahlen könnten noch steigen, viele Menschen würden unter Erdmassen vermisst.

Insgesamt starben seit Mittwoch mehr als 150 Menschen in 13 von Fluten betroffenen Provinzen, wie ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde während einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte.

Besonders stark betroffen war die Provinz Parwan nördlich der Hauptstadt Kabul. In der Nacht zum Mittwoch wurden hier durch plötzliche Überschwemmungen rund 100 Menschen in den Tod gerissen. Die Sturzfluten hinterliessen eine Schneise der Verwüstung. Auch am Donnerstag suchten Helfer unter den Erdmassen immer noch nach Opfern.

Bereits am Mittwoch wurde klar, dass die lokalen Behörden weitere Hilfe benötigen. Unterstützt werden sie von der Armee, die am Mittwoch in die Provinz geschickt wurde. Soldaten verteilten Hilfs- und Lebensmittelpakete an die betroffenen Familien. Auch in anderen Provinzen forderten die Behörden Unterstützung aus Kabul.

Die Fluten treffen die von Konflikten geplagte Bevölkerung schwer, die bereits unter gestiegenen Lebensmittelpreisen in Folge der Corona-Pandemie leidet. Mehr als 14 Millionen Menschen sind laut UN auf humanitäre Hilfe angewiesen. Trotz geplanter Friedensgespräche zwischen der Regierung und den islamistischen Taliban geht der Konflikt im Land weiter.

Die Überschwemmungen erinnern an die schweren Sturzfluten in Afghanistan im Frühjahr 2019. Mehr als 10 000 Häuser wurden damals laut dem UN-Nothilfebüro Ocha zerstört, rund 180 000 Menschen waren von den Fluten betroffen.

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