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Die Glarner Erde kommt nicht zur Ruhe: Beben der Stärke 3,1

Die Erschütterungen vom Dienstag sind laut dem Schweizerischen Erdbebendienst der ETH Zürich in der Nähe des Epizentrums teilweise deutlich wahrgenommen worden. Das Beben ereignete sich in der Nähe von Elm.

Martin
Meier
27.05.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Das Erdbeben wurde am Dienstagmorgen in der Nähe von Elm registriert.
Das Erdbeben wurde am Dienstagmorgen in der Nähe von Elm registriert.
SYMBOLBILD PIXABAY

Gestern Dienstag, 25 Sekunden nach 7.50 Uhr, bebte im Glarnerland die Erde. Das Beben war weitherum – teilweise deutlich – spürbar. Meldungen kamen aus dem Sernf- und Grosstal. Bemerkbar machte sich die Erde laut dem Schweizerischen Erdbebendienst (SED) der ETH Zürich aber auch in der Linthebene.

Das Epizentrum des Bebens lag etwa drei Kilometer westlich von Elm in einer Tiefe von ungefähr vier Kilometern. In diesem Teil der Alpen lägen Erdbeben meistens weniger als fünf Kilometer tief und damit relativ nah an der Oberfläche, schreibt der Erdbebendienst.

«Erdbeben in der Grössenordnung von Elm verursachen in der Regel keine Schäden», schreibt der SED weiter. Bei der Kantonspolizei Glarus sind denn auch keine Schadensmeldungen eingegangen, wie Mediensprecher Daniel Menzi bestätigt. Gefährlich wird es erst ab Magnitude 5.

Nachbeben auch in Elm

Eine Stärke von 4,6 auf der Richterskala hatte am 6. März 2017 das Erdbeben nahe Linthal erreicht, rund 15 Kilometer weiter westlich des jetzigen Epizentrums.

Damals gingen bei der Kantonspolizei Glarus und Schwyz diverse Anrufe ein. Das Beben war in der ganzen Schweiz spürbar und hatte auch Dutzende von Nachbeben zur Folge.

Verschiedene Nachbeben gab es auch in Elm. Um 9.54 Uhr mit Stärke 1,9, um 10.23 Uhr mit Stärke 2. Ein kleineres Vorbeben (Magnitude 1,4) gab es am 10. April.

1971 brachen Kamine

Ein Erdbeben der Stärke 4 ereignete sich im Glarnerland im Mai 2003. Am 29. September 1971 kam es gar zu ei-nem Beben der Stärke 4,8: Kamine brachen ab, Ziegel fielen von den Dächern und Geschirr fiel aus Regalen. Und trotzdem zählt das Glarnerland laut SED zu den Regionen mit «nur» mittlerer Gefährdung.

Zwischen 1980 und 2014 gab es in der Schweiz und im angrenzenden Ausland laut SED 16 710 Beben. 262 davon erreichten eine Stärke von über 3. Im Schnitt gibt es in der Schweiz jährlich etwa zehn spürbare Erdbeben. Spürbar sind Beben ungefähr ab einer Magnitude von 2,5. Rund alle acht bis 15 Jahre ist mit einem Beben mit einer Stärke von mindestens 5 zu rechnen. Stärkere Beben von etwa 6 treten noch alle 50 bis 150 Jahre auf.

Stärkstes Beben 1356 in Basel

Das stärkste je in der Schweiz gemessene Erdbeben fand im Übrigen am 18. Oktober 1356 in Basel statt – mit einer Magnitude von 6,6. Dabei kamen mindestens 100 Menschen ums Leben.

Es folgen die Erdbeben in Churwalden GR (3. September 1295) und Stalden-Visp VS (25. Juli 1855). An den beiden Orten bebte die Erde mit einer Stärke von 6,2.

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