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Acht Tote und hunderte Verletzte bei Gasunglück in Indien

Bei einem Gasunglück in einer Chemiefabrik in Indien sind mindestens acht Menschen, darunter ein Kind, ums Leben gekommen. 700 bis 800 weitere wurden mit Augenreizungen und Atembeschwerden ins Spital gebracht.

Agentur
sda
07.05.20 - 10:30 Uhr
Ereignisse
Feuerwehrmänner im Einsatz nach einem Gasunglück in einer Chemiefabrik in Indien. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben, 700 bis 800 weitere wurden mit Augenreizungen und Atembeschwerden ins Spital gebracht.
Feuerwehrmänner im Einsatz nach einem Gasunglück in einer Chemiefabrik in Indien. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben, 700 bis 800 weitere wurden mit Augenreizungen und Atembeschwerden ins Spital gebracht.
Keystone/AP

Das sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Anwohner in einem Radius von drei Kilometern um die Fabrik in der Hafenstadt Visakhapatnam im südindischen Bundesstaat Andhra Pradesh würden in Sicherheit gebracht.

Das Gas, das zum Beispiel bei der Produktion von Plastik eingesetzt werde, sei mitten in der Nacht ausgetreten, sagte der Chef der nationalen Katastrophenschutzbehörde dem Fernsehsender NDTV. Die Menschen hätten wohl den unangenehmen Geruch bemerkt. Am Morgen habe der Austritt des Gases gestoppt werden können. Indiens Premier Narendra Modi twitterte, er bete für die Sicherheit und das Wohl aller in der Stadt.

Die zuständige Verwaltung forderte die Bürger über Twitter auf, mit feuchten Masken oder Tüchern Mund und Nase zu bedecken sowie ihre Häuser nicht zu verlassen. Fernsehbilder am Donnerstagmorgen zeigten Menschen auf dem Boden, die wohl bewusstlos waren, und Tiere mit Schaum vorm Mund.

Die Fabrik gehört laut Verwaltung zur koreanischen Firma LG Polymers. Sie stellte laut NDTV Plastik her, das für Konsumgüter wie Spielsachen verwendet wird.

1984 kam es in Indien zu einer der schlimmsten Chemiekatastrophen der Geschichte. Damals entwichen aus einer Pestizid-Fabrik in Bhopal Tonnen der hochgiftigen Verbindung Methylisocyanat und sie legten sich wie eine Decke über die Stadt. Nach Angaben von Menschenrechtlern starben mehr als 20'000 Menschen, Hunderttausende erkrankten.

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