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Feuerwehr evakuiert Bewohner von Mehrfamilienhaus

Bei einem Brand nach Mitternacht musste die Feuerwehr von Rapperswil-Jona mehrere Bewohner aus einem Mehrfamilienhaus retten. Vom brennenden Keller zog giftiger Rauch in die Wohnungen.

Pascal
Büsser
17.04.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Die Feuerwehr von Rapperswil-Jona ist in der Nacht auf gestern zu einem Einsatz an der Rietstrasse gerufen worden. Bewohner hatten kurz vor ein Uhr bei der Kantonalen Notrufzentrale einen Brand im Keller und starke Rauchentwicklung in den Wohnungen gemeldet. Rund 25 Einsatzkräfte der Feuerwehr standen im Einsatz, wie die Kantonspolizei mitteilt.

14 der 23 Bewohner konnten das Haus gemäss Feuerwehrkommandant Roland Meier eigenständig verlassen. Neun Personen musste die Feuerwehr mit der Autodrehleiter aus dem zweiten Stock evakuieren. Um sie vor dem dichten und giftigen Rauch zu schützen, stülpten ihnen die Feuerwehrkräfte sogenannte Fluchthauben über den Kopf, wie Meier schildert.

Eine Person ins Spital

Der Brand dürfte im Keller ausgebrochen sein, wie es in der Mitteilung heisst. Die Brandursache sei noch nicht klar. Auch Feuerwehrkommandant Meier will auf Anfrage keine Angaben dazu machen. Die genaue Brandursache wird von Spezialisten des Kompetenzzentrums Forensik der Kantonspolizei St. Gallen untersucht.

Der Rauch breitete sich vom Brandherd im Keller weiter nach oben in die Wohnungen aus. Von den 23 Bewohnern wurden einige vom aufgebotenen Rettungsdienst und zwei Notärzten untersucht und medizinisch versorgt. Eine Person musste mit leichten Verletzungen von der Rettung ins Spital gefahren werden, schreibt die Kantonspolizei.

Durch den starken Rauch- und Russschaden ist die Liegenschaft zurzeit nicht bewohnbar. Die Stadtverwaltung organisierte für die Wohnungsmieter, darunter gemäss Meier auch Familien, Unterkünfte. Einige konnten auch bei Verwandten oder Bekannten untergebracht werden. Über den Ort der Unterbringung will sich Meier zum Schutz der betroffenen Personen nicht äussern.

Durch Panik Schaden verschlimmert

Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Meier vermutet, dass er gegen 100 000 Franken gehen könnte. Stark verschlimmernd auf die Situation vor Ort und den entstandenen Schaden habe sich ausgewirkt, dass die Kellertüre nicht geschlossen gewesen sei. Dadurch ist es gemäss Meier erst zu einer starken Rauchentwicklung im Treppenhaus gekommen, die eine eigenständige Flucht für einen Teil der Bewohner verunmöglichte. «Aus diesem Grund sollten Kellertüren immer geschlossen werden», rät er.

Zusätzliche Rauch- und Russschäden in den Wohnungen seien dadurch entstanden, weil Bewohner in der Panik Wohnungsfenster auf jener Hausseite öffneten, wo aus einem zerborstenen Kellerfenster Rauch austrat – und oben wieder in die Wohnung hineinzog. «Bei einem Brand sollte deshalb immer auf einer nicht betroffenen Hausseite das Fenster geöffnet und um Hilfe gerufen werden», so Meier. Die Feuerwehr gehe immer um das ganze Haus herum.

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