×

Die Gemeinde will nun Varianten prüfen

Gestern Nachmittag hat die Schulkommission der Gemeinde Glarus auf die Kritik der Eltern aus Ennenda reagiert.

Daniel
Fischli
05.03.20 - 04:30 Uhr
Ereignisse
René Schönfelder  Präsident Schulkommission
René Schönfelder meint: «Die Schulkommission nimmt die Kritik aus Ennenda sehr ernst.»

Der Widerstand der Eltern gegen die geplante Aufteilung der 3. und der 4. Primarschulklasse in Ennenda habe zu einer «Wiedererwägung des Entscheids» geführt, teilte die Schulkommission der Gemeinde Glarus gestern per Email mit. Die Schulkommission will nun «weitere Varianten» prüfen und vor der definitiven Klassenzuteilung der Schüler mit den Eltern reden. Man habe die «teilweise sehr emotionalen und kritischen Voten» der Eltern «gehört und aufgenommen» und nehme die Kritik sehr ernst, so die Schulkommission.

Die Schulkommission erklärt in ihrer schriftlichen Stellungnahme, wie sie zum ursprünglichen Entscheid gekommen ist, einen Teil der Ennendaner Kinder ins Burgschulhaus in Glarus zu verlegen. Sie habe vor allem das Wohl der Kinder im Auge gehabt, so die Schulkommission.

Zu grosse Klassen entlasten

Die Schulkommission hatte entschieden, dass die bestehenden 3. und 4. Primarklassen in Ennenda aufgeteilt werden sollen und im Burgschulhaus in Glarus eine zusätzliche gemischte Klasse mit Kindern aus Ennetbühls und Glarus gebildet werden soll. Sie habe damit den Grundsatzentscheid getroffen, dass Klasseneinteilungen auch dorfübergreifend erfolgen könnten, so die Schulkommission. Es böten sich so mehr Möglichkeiten zur Durchmischung der Klassen an. Hintergrund sind zu hohe Schülerzahlen in Ennenda, aber auch im Erlen- und im Glärnischschulhaus in Glarus.

Mit der neuen 3./4. Klasse im Schulhaus Burg verfolge die Schulkommission das Ziel, die Klassen an mehreren Standorten ausgeglichener zu gestalten, so die Schulkommission weiter. «Um diese Planung umsetzen zu können, müssten Kinder von Glarus und Ennetbühls den Standort wechseln.»

Zu grosse Klassen würden «pädagogisch nicht zu unterschätzende Nachteile für die Schülerinnen und Schüler» mit sich bringen, schreibt die Schulkommission. Dazu gehörten vermehrt auftretende soziale Probleme, ein erschwerter individueller Unterricht und folglich eine hohe Belastung für die Lehrpersonen.

Schulwege laut Kommission sicher

Die vorgesehene Lösung einer neuen gemischten Klasse im Burgschulhaus in Glarus würde laut der Schulkommission Vorteile mit sich bringen. Das Burgschulhaus biete durch seine zentrale Lage, die überschaubare Grösse und das eingespielte Kollegium «ein ideales Lehrumfeld für die Schülerinnen und Schüler».

Weiter führt die Schulkommission als Argumente sichere und zum Teil sogar kürzere Schulwege für Kinder aus Ennetbühls und einen attraktiven Pausenplatz in Glarus an.

Daniel Fischli arbeitet als Redaktor bei den «Glarner Nachrichten». Er hat Philosophie und deutsche Sprache und Literatur studiert. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Ereignisse MEHR