×

Die Ruhe in Bondo ist zurück

Heute vor zwei Jahren donnerte ein gewaltiger Murgang ins beschauliche Dorf Bondo im Bergell. Die Schlamm- und Geröllawine stellte das Leben der Bewohner auf den Kopf. Acht Wanderer kamen ums Leben. Wie sieht es heute in Bondo aus? Wir haben uns umgesehen.

23.08.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Es ist ruhig geworden um Bondo. Und in Bondo. Das Dorf wirkt verlassen. Die Anwohner wollen nichts mehr vom Unglück im Jahr 2017 hören. Wenn man sie nach dem Murgang fragt, lachen sie und verabschieden sich. Bondo hat an jenem Tag vor zwei Jahren nationale Berühmtheit erlangt. Und das spüren die Anwohner noch heute. Anwohner Bruno Vetsch erklärt: «Der Tourismus in Bondo hat zugenommen. Ich weiss nicht, ob es mit den Spenden zusammenhängt, die für Bondo gesammelt wurden. Oder ob es Schaulust ist. Wanderer hingegen haben wir weniger. Die SAC-Hütten sind nicht mehr so leicht zu erreichen, eine ist noch immer geschlossen.»

Trotz den zusätzlichen Touristen konnten die Anwohner mit dem Erlebten abschliessen. So auch der lokale Schreiner Bruno Clalüna. Die Steinlawine spülte die Hälfte seines Unternehmens weg. Dennoch wird längst wieder fleissig gearbeitet in der Schreinerei. Auch der Inhaber wirkt beschäftigt. Er will arbeiten, hat in den letzten zwei Jahren oft mit Medienvertretern gesprochen. Davon hat er langsam genug. Er hat sich mit der neuen Situation arrangiert. Keine Lust, zurückzuschauen. Damit repräsentiert er die Einwohner von Bondo relativ gut, auch der ansässige Dorfwirt Donato Salis schaut lieber nach vorne: «Das Ereignis hat uns hier in Bondo noch mehr zusammengeschweist. Aber ansonsten ist alles wie vorher.» Angst vor einer weiteren Lawine hat man in Bondo nicht. «Aber man macht sich manchmal entsprechende Gedanken, besonders wenn es regnet», führt Bruno Vetsch aus.

Zwei Jahre nach dem Unglück in Bondo ist Ruhe eingekehrt im Dorf und bei den Anwohnern. Und letztere möchten diese Ruhe gerne beibehalten.

Links:
Rechts:

Mara Schlumpf ist Redaktorin und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Ursprünglich kommt sie aus dem Aargau, hat ihr Herz aber vor einigen Jahren an Chur verschenkt. Mehr Infos

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

SO-Reporter

Euer Foto auf unserem Portal

Habt Ihr etwas gesehen oder gehört? Als Leserreporter könnt Ihr uns Bilder, Videos oder Inputs ganz einfach per WhatsApp an die Nummer 079 431 96 03 senden.

Kontakt hinzufügen WhatsApp Nachricht senden

Mehr zu Ereignisse MEHR