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Heftiger 5G-Widerstand auch in Flims

Zwei Neubauten und ein Ausbau: In Flims stehen mehrere Mobilfunkprojekte an. Das sorgt für Protest.

Jano Felice
Pajarola
15.08.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Natelantenne Natel Handy Mobilfunkanlage
Der Flimser Gemeindepräsident bestätigt drei geplante Mobilfunkprojekte.
SYMBOLBILD/ ARCHIV

Bereits publiziert ist erstens ein Baugesuch von Swisscom für die Errichtung einer 5G-Antenne im Turm der katholischen Kirche; zweitens will sie die bestehende Mobilfunkanlage in Prau Sura ausbauen, und an der reformierten Kirche ist ebenfalls eine neue Antenne geplant. Dass in Flims mindestens diese drei Mobilfunkprojekte anstehen, bestätigt Gemeindepräsident Adrian Steiger. Jenes am Kirchturm hat es bereits in die Leserbriefspalten geschafft: Es sei von der Kirche «sehr bedenklich», so etwas zu erlauben, findet Hotelier Anton Sgier; zudem schade der 5G-Ausbau seinem Betrieb und führe zu einem Wertverlust aller benachbarten Liegenschaften.

Die Pfarrkirchenstiftung stellt demgegenüber fest, selbstverständlich masse sich die Kirchgemeinde nicht an, die Frage der Gefährlichkeit von 5G beantworten zu können. Studien zu diesem Thema würden allerdings Entwarnung geben; das habe die Kirchgemeinde dazu bewogen, auf die Anfrage von Swisscom einzutreten. Das Bundesamt für Umwelt arbeite zurzeit eine Stellungnahme dazu aus, wie die Verträglichkeit von 5G zu beurteilen sei. «Wir gehen davon aus, dass das Baugesuch für eine 5G-Antenne im Turm nur gutgeheissen wird, wenn diese gemäss Einschätzung des Bundesamts für unbedenklich und somit vertretbar eingeschätzt wird.»

Eingabe mit 160 Unterstützern

Am Mittwoch hat aber auch ein von 160 Einwohnerinnen und Einwohnern unterzeichneter Antrag die Gemeinde erreicht. Gefordert wird eine Sistierung aller laufenden und geplanten Baueingaben zu 5G. Es bestehe dringender Aufklärungs- und Koordinationsbedarf seitens der Gemeinde, so die Protestierenden um Curdin Danuser. Ein Ausbau müsse mit kleinstmöglicher Belastung für Mensch und Umwelt erfolgen. Gemeindepräsident Steiger hält sich vorderhand mit einer Stellungnahme zurück. Er wolle nicht die Entscheide der zuständigen Gremien vorwegnehmen.

Jano Felice Pajarola berichtet seit 1998 für die «Südostschweiz» aus den Regionen Surselva und Mittelbünden. Er hat Journalismus an der Schule für Angewandte Linguistik in Chur und Zürich studiert und lebt mit seiner Familie in Cazis, wo er auch aufgewachsen ist. Mehr Infos

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