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Prügelei im Volksgarten könnte Konsequenzen haben

Am Dienstag ist es im Herzen von Glarus zu einer Auseinandersetzung zwischen Asylbewerbern gekommen. Sieben Afghanen gingen aufeinander los. Der Auslöser könnte ein Streit um eine Frau sein.

Paul
Hösli
25.04.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Tatort: Am Dienstag beschimpft und prügelt sich im Volksgarten in Glarus eine Gruppe junger Männer aus Afghanistan.
Tatort: Am Dienstag beschimpft und prügelt sich im Volksgarten in Glarus eine Gruppe junger Männer aus Afghanistan.
SASI SUBRAMANIAM

Am Dienstag um 16.45 Uhr musste die Glarner Kantonspolizei in den Volksgarten in Glarus ausrücken. Passanten hatten die Ordnungshüter verständigt. Sie hatten eine Gruppe von sieben Afghanen beobachtet, die sich beschimpften. Dann gingen die Männer im Alter von 17 bis 22 Jahren aufeinander los.

Die Situation vor Ort hatte sich bereits beruhigt, als die Polizei eintraf. Die Polizisten begleiteten die jungen Männer dann ins Spital, um dort ihre Blessuren behandeln zu lassen. Sie zogen sich laut Daniel Menzi bei der Prügelei leichte Prellungen und Schürfungen zu, die im Kantonsspital ambulant behandelt wurden.

Zum Vorfall wurden sie vor Ort und auf dem Weg ins Spital befragt und dann wieder laufengelassen «Derzeit existieren sieben Versionen des Geschehens», sagt Polizeisprecher Daniel Menzi. «Jeder erzählt etwas anderes.»

Eine undurchsichtige Sache

Der Grund für die Auseinandersetzung könnte ein nicht unüblicher sein. «Einzelne aus der Gruppe hatten bereits am Montag einen Streit, dabei ging es um eine Frau. Es scheint eine sehr verworrene Geschichte zu sein», so Menzi. Sämtliche involvierten Männer stecken derzeit in einem Asylverfahren. «Dieser Vorfall ist bestimmt nicht von Vorteil für sie», erklärt Daniel Menzi. Auch wenn es derzeit nur ein Antragsdelikt sei, Anzeigen würden noch keine vorliegen.

«Es ist nicht üblich, dass eine Gruppe aufeinander losgeht. Im Grossen und Ganzen ist es im Volksgarten ruhig», sagt Menzi. «Dass es so ausartet, ist aber definitiv nicht gut.» Im Sommer könne es gelegentlich zu Auseinandersetzungen kommen, «wenn etwa Alkohol im Spiel ist.»

Die Ermittlungen zum Vorfall laufen laut Daniel Menzi. Die Kantonspolizei Glarus gehe davon aus, dass sich die jungen Männer kennen. Nur einer von ihnen ist jünger als 18 Jahre. Wohnhaft sind die Afghanen in den Asylunterkünften in Ennenda, Niederurnen und Luchsingen.

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent. Mehr Infos

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