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Der Winter hat das Glarnerland fest im Griff

Es schneit und regnet und schneit – ein Ende ist nicht in Sicht. Vor allem das südliche Glarnerland versinkt im Schnee. Elm, das Klöntal und der Urnerboden sind von der Umwelt abgeschnitten.

Südostschweiz
14.01.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Das südliche Glarnerland versinkt im Schnee.
Das südliche Glarnerland versinkt im Schnee.

Gestern, 1.53 Uhr in Glarus. Der Nachtbus ins Hinterland wird zum Schneepflug. Mit steigenden Höhenmetern wird auch die Schneedecke dicker. In Rüti weist noch die Häuserschlucht den Weg, in Linthal ist nicht mehr zu erkennen, wo die Strasse anfängt oder wo sie aufhört. General Winter schlägt zu. Bis am Sonntagmorgen gibt es in Elm 60, in Braunwald 45 Zentimeter Neuschnee. Zum grossen Angriff bläst der «General» auch noch den Tag hindurch.

Keine Züge bis Linthal

Aufkolonniert warten die Gäste kurz vor Mittag vor der Braunwaldbahn-Talstation, um dem Schnee zu entfliehen. Sie warten vergebens – wenigstens auf den Zug. Denn dieser fährt seit Stunden nicht. In Linthal sind SBB-Arbeiter daran, die Geleise und Weichen freizufräsen. Doch der Bus fährt noch, wenigstens bis Schwanden. Ausser dem Bus läuft hinter Schwanden nämlich gar nichts mehr. Nicht einmal die Kaffeemaschine am Bahnhofskiosk. Warten in der Kälte ist angesagt. Erst am Nachmittag fährt die Bahn wieder.

Das Institut für Schnee und Lawinenforschung stuft die Lawinengefahr als gross ein. Das Klöntal ist ab Rhodannenberg geschlossen: Gesperrt ist auch die Zu- und Wegfahrt auf den Urnerboden, wo mehrere Menschen festsitzen, darunter auch drei Glarner: Mario Tschudi, Jan Zimmermann und Sven Hefti haben sich ihr Schlittel-Abenteuer wohl etwas anders vorgestellt. Wegen der Lawinengefahr konnten sie sich es nicht wie geplant im «Heimetli» beim Argseeli gemütlich machen. Stattdessen mussten die 17- bis 19-jährigen Teenager zu Markus Walker ins Gasthaus «Urnerboden» flüchten.

«Dort hat man uns gesagt, die Strasse nach Linthal sei noch bis Mittwoch oder Donnerstag zu», sagt Sven Hefti. Die Zeit vertreiben sich die Glarner mit Jassen. «Wobei wir dem einen den Bieter erst beibringen mussten», verrät Sven lachend. Am Sonntagabend wird auch die Strasse zwischen Matt und Elm bis auf Weiteres gesperrt. Geschlossen ist auch die Strecke von Schwanden nach Schwändi.

Obwohl auf den Strassen weniger Automobilisten unterwegs sind als sonst, ereigneten sich verschiedene Verkehrsunfälle, zwei davon gestern auf der A3: Nachmittags verlor ein 40-jähriger Lenker bei Mollis die Kontrolle über sein Auto und prallte in die Leitplanke. Dasselbe war am Morgen einer 57-jährigen Lenkerin passiert. Auch sie rutschte auf der schneebedeckten Fahrbahn in die Leitplanke. Beide blieben unverletzt.

Auto landet in Hausmauer

Am Freitag fuhr ein Lenker von Schwanden Richtung Linthal. Beim Dorfeingang Luchsingen verlor der 50-Jährige die Herrschaft über sein Auto und kollidierte mit einem Zaun und einer Gebäudefassade. Er fuhr mit dem stark beschädigten Fahrzeug weiter, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Der alkoholisierte Lenker muss sich einer Blut- und Urinprobe unterziehen. Den Führerausweis hat er bereits abgegeben.

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