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Lawinenforscher: «Das macht definitiv mehr Freude als Sorgen»

Die Wetteraussichten fürs Wochenende sind nicht berauschend. Dafür gibts Schnee für kommende Wintersportaktivitäten.

Philipp
Wyss
05.01.19 - 04:30 Uhr
Ereignisse
In Nordbünden gibt es am Wochenende einen schönen «Hock» Neuschnee.
In Nordbünden gibt es am Wochenende einen schönen «Hock» Neuschnee.
MARCO HARTMANN

In Davos meldet der Wetterdienst Meteocentrale ab Samstagmittag Neuschneemengen zwischen 40 und 70 Zentimeter innert 24 bis 36 Stunden. Örtlich kann es laut einer Wetterwarnung auch mehr Neuschnee geben.

Thomas Stucki, Gruppenleiter Lawinen und Prävention Lawinenwarnung am Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) Davos, greift auf andere Daten zurück. Er rechnet am Wochenende mit 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee. «Es kommt auf das Modell drauf an. Und es bleibt eine Unsicherheit. Wir sprechen erst ab 80 bis 120 Zentimeter Neuschnee innert dreier Tagen von Starkschneefall», so Stucki auf Anfrage.

«Der Wind wird aber stark bleiben und das bedeutet fürs Wochenende Treibschnee.»

Klar ist aber, dass es am Wochenende in den Bergen Schnee geben wird. Vor allem am Sonntag, sagt Stucki. Am stärksten lässt Frau Holle ihre Kissen in Nordbünden, Richtung Glarnerland sowie im Fürstentum Liechtenstein ausschütteln. «Alles in allem ist das für die Jahreszeit aber ein normales Niederschlagsereignis, das definitiv mehr Freude als Sorgen macht», so Stucki weiter.

In den Wintersportgebieten gibts am meisten Schnee, wo es schon am meisten Schnee hat; 120 bis 200 Zentimeter auf 2000 Metern, vom Gotthardgebiet bis in die nördliche Zentralschweiz. «Der Wind wird aber stark bleiben und das bedeutet fürs Wochenende Treibschnee. Dementsprechend bleibt die Lawinensituation abseits der Pisten heikel» so Stucki weiter. In Wintersportgebieten würden in solchen Fällen künstliche Lawinen ausgelöst.

Was die neue Woche betrifft, gibt es laut Stucki noch einige Unsicherheiten: Am Montag dürfte es trocken bleiben, am Dienstag und Mittwoch erneut schneien. Im wesentlichen bleibe es kalt und es kann weiter auch bis in tiefere Lagen Schnee geben.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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