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Versuchte Tötung in Näfels: viele Fragen

Zu den Schüssen in Näfels hat die Polizei zwar Hinweise erhalten. Trotzdem sind noch viele Fragen offen. Täter, Motiv und Hergang sind nach wie vor unbekannt.

Martin
Meier
02.10.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Polizei
Die Kantonspolizei Glarus hat noch einiges an Arbeit vor sich...
MAYA RHYNER/SYMBOLBILD

Die Anzahl der Schüsse weist auf ein versuchtes Tötungsdelikt hin. Auch die Körperpartie, auf die der unbekannte Schütze gezielt hat. Vor einer Woche wurde ein 28-jähriger Türke vor der Notfallstation des Kantonsspitals Glarus aufgefunden; in einem schwarzen Mercedes, schwer verletzt auf dem Fahrersitz.

In den folgenden Stunden hält die Polizei vor dem Spital drei Männer an und verhaftet sie. Befragungen werden durchgeführt und an ihren Wohnorten mehrere Hausdurchsuchungen gemacht. Ein genügender Tatverdacht kann ihnen allerdings nicht nachgewiesen werden. Das Trio muss wieder auf freien Fuss gesetzt werden.

Doch die drei Männer und das Opfer kennen sich, und alle stammen aus dem Aargau. Fest steht weiter, dass der 28-jährige Türke am Dienstagabend während der Dämmerung auf einem Parkplatz in einem Hinterhof in Näfels mehrfach angeschossen worden ist.

Opfer hat sich ausgekannt

Ansonsten gibt es vor allem noch viele Fragen, die noch ungeklärt sind: Ist das Opfer tatsächlich alleine die acht Kilometer lange Strecke ins Kantonsspital Glarus gefahren – oder wurde es dorthingebracht? «Nach unserem jetzigen Erkenntnisstand ist es selbst gefahren», sagt Polizeisprecher Daniel Menzi. «Die drei Männer waren in einem zweiten Fahrzeug zum Spital unterwegs.»

Die Polizei fragt sich auch, was die vier Aargauer im Glarnerland gesucht haben. «Drogen wurden keine gefunden», sagt Daniel Menzi. Die Gegend müssen die Aargauer aber gekannt haben. Sonst hätte das Opfer nicht Erste Hilfe in Glarus gesucht. Die Spitäler in Lachen und Uznach sind in etwa in derselben Zeit erreichbar.

Die Hauptfrage aber bleibt: Was hat sich an jenem Abend im Hinterhof abgespielt, wer wollte den Türken umbringen – und weshalb?

«Sein Gesundheitszustand ist nach wie vor stabil», sagt Menzi. Aus der Bevölkerung seien einige Hinweise eingegangen, denen jetzt nachgegangen werde. «Polizeiliche Feinarbeit», so der Polizeisprecher. Die Kantonspolizei bittet weiterhin um sachdienliche Hinweise: Telefon 055 645 66 66.

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