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Meister Petz tappt erneut in eine Fotofalle

Im Puschlav ist erneut ein Bär nachgewiesen worden. Entsprechende Gerüchte auf der Lenzerheide kann der Bündner Jagdinspektor nicht bestätigen. Und er sagt, wie Grossraubtiere die anstehende Hochjagd beeinflussen könnten.

Philipp
Wyss
24.08.18 - 04:30 Uhr
Ereignisse
Eine Bärensichtung im Puschlav vor einigen Jahren.
Eine Bärensichtung im Puschlav vor einigen Jahren.
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Im Puschlav haben Leser von «suedostschweiz.ch» und Hörer von Radio Südostschweiz innerhalb von drei Wochen drei Bärensichtungen gemacht. Am 11. August plünderte ein Bär in der Gemeinde Brusio Bienenstöcke. Es war bereits der zweite Vorfall dieser Art im laufenden Jahr.

Der Bündner Jagdinspektor Adrian Arquint bestätigt die Vorfälle: «Diese Woche erhielt ich von einem Wildhüter die Nachricht, dass im Puschlav ein Bär in eine Fotofalle eines Jägers getappt ist.» Um welches Tier es sich handelt, weiss Arquint nicht. Eine Identifikation sei nicht möglich gewesen. Es könnte sich aber vom Verhalten her um dasselbe Tier handeln, das zuvor bereits im Veltlin Bienenstöcke geplündert hat, so Arquint weiter.

Einfluss auf die Jagd

Gerüchte, dass sich in der Region Lenzerheide ein Bär aufhalte, konnte Adrian Arquint nicht bestätigen. Er hatte diese Woche Kontakt mit dem zuständigen Bezirkschef und nichts von einem Bären gehört. Ganz ausschliessen möchte er einen Bärenaufenthalt in der Region nicht. Es gibt schon Bären, die über längere Zeit nicht wahrgenommen werden, so Arquint.

Der Bär dürfte auch die am 1. September beginnende Hochjagd beeinflussen. «Bereits die Wolfspräsenz hat das Verhalten des Wildes verändert oder die Jagdzahlen beispielsweise am Calanda verkleinert», so Arquint. Ob der Bär das Wild aus Schutzgebieten und den Jägern vor die Flinte treiben wird, kann Arquint nicht sagen. Vielleicht ist das in gewissen Gebieten der Fall, vielleicht sind Wolf und Bär in andern Gebieten aber auch ein Nachteil. Im Grundsatz sieht der Jäger die Grossraubtiere aber nicht als ‘Gegner’, hat der Jagdinspektor in diversen Gesprächen mitbekommen. «In gewissen Gebieten wird der Jäger von den Grossraubtieren profitieren», so Arquint.

Im Vorfeld der Jagd verweist Arquint auf ein Merkblatt auf der Internetseite seines Amtes für Jagd und Fischerei.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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