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Churer Gipfelstürmer rücken Hitlergruss-Vorwürfe ins rechte Licht

Die Gipfelstürmer haben es mit ihrem Wagen am Churer Fasnachtsumzug in die Schweizer Medien geschafft. Aber nicht so, wie sie es wollten. Wenn ein Missverständnis Schlagzeilen macht.

12.02.18 - 15:52 Uhr
Ereignisse
Kein Hitlergruss: Hier betätigt Donald Trump den roten Knopf.

Unter dem Titel «Hitler an der Fasnacht ist voll daneben» warf das Online-Portal «20min.ch» einen (kritischen) Blick auf die Ostschweizer Fasnachtsumzüge. Hintergrund dürfte ein kontroverser Fasnachtswagen im thurgauischen Aardorf gewesen sein, welcher eine Gruppe ertrinkende Flüchtlinge als Sujet wählte.

Einen neuerlichen Aufreger fand das Portal in einem Wagen am Churer Fasnachtsumzug vom vergangenen Samstag. «Zu sehen war eine Trump-Figur, die den Hiltergruss machte. Dazu lief Musik von Rammstein und aus dem Hintern der Figur dampfte Rauch», heisst es im Artikel, der mit einem Leserreporter-Video untermalt wurde.

«Man kann immer etwas falsch interpretieren»

Mirko Caluori weist die Kritik als Präsident der Gipfelstürmer entschieden zurück. «Unser Sujet hat keinen rassistischen Hintergrund. Deshalb ist es für uns unverständlich, dass unser Auftritt in die rechte Ecke gestellt wird», erklärte Caluori gegenüber «suedostschweiz.ch».

Den Sachverhalt schildern die Gipfelstürmer in einer Richtigstellung an die «20min.ch»-Redaktion. «Unser Wagen hat unter dem Motto 'Trump Wars' die Gefahr eines Atomkrieges zwischen den USA und Nordkorea thematisiert. Der Wagen zeigt eine Figur, zu deren rechten Seite das 'rote Telefon' steht. Auf der linken Seite befindet sich ein grosser, roter Knopf, welcher symbolisch für die Auslösung eines Atomkrieges steht. Glücklicherweise kommt es zu keinem Atomschlag, sondern es entweicht nur Rauch am hinteren Teil des Wages. Der ausgestreckte Arm bedient den roten Knopf», heisst es im Schreiben. Jedem Fasnächtler dürfe klar gewesen sein, dass der Wagen in keiner Weise einen rassistischen Hintergrund habe.

«Bei unserem Sujet ging es einzig um US-Präsident Donald Trump», so Caluori. Die Kernaussage: Gerne sind Trumps Aussagen und Handlungen nicht mehr als Schall und Rauch – oder auf gut Deutsch einen feuchten Furz wert.

Positive Rückmeldungen

Die Kommentatoren auf «20min.ch» scheinen ganz auf der Seite der Gipfelstürmer zu sein. «Hitlergruss? Der streckt den Arm aus, um auf den roten Knopf zu drücken. Übertreibt doch nicht immer gleich», schrieb etwa Userin Ramona.

Caluori bekam auch beim Umzug nur positives Feedback. «Die Leute am Strassenrand hatten ihre Freude». Auch am Abend nach dem Umzug seien die Gipfelstürmer auf ihr Sujet angesprochen worden; ausnahmslos ohne «komische» Andeutungen.

So werde die Fasnachtskligge in Zukunft weiterhin aktuelle und brisante Themen frech und provokativ darstellen – so wie sich das für die Fasnacht gehöre. Dass immer etwas falsch interpretiert werden kann, ist sich Präsident Caluori bewusst. «Man kann aber nicht auf alles eingehen», so Caluori. Sie würden sich auf ihre eigenen Ideen und nicht auf mögliche Nebengeräusche konzentrieren. 

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