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Der Schatz ist in Gefahr

Die Pläne für ein Churer Domschatzmuseum sind vorläufig vom Tisch. Damit reagiert das Bistum auf den Entscheid der Stadt, das Museum nicht mitzufinanzieren. Profitieren könnten Auswärtige.

Südostschweiz
22.11.17 - 04:30 Uhr
Ereignisse

Der Entscheid des Churer Gemeinderates, sich nicht finanziell an der Realisierung des Domschatzmuseums im bischöflichen Schloss zu beteiligen, könnte weitreichende Folgen haben. Gestern hat das Bistum bestätigt, was zuvor bereits im Raum gestanden hatte (Ausgabe vom Samstag): Die Pläne für das knapp acht Millionen Franken teure Museum werden auf Eis gelegt.

Zieht der Schatz aus Chur weg?

Vor allem der Kulturstandort Chur könnte unter der sofortigen Sistierung aller Planungsarbeiten leiden. «Auch wenn es kein Museum geben sollte, heisst das nicht, dass die Kunstwerke des Domschatzes vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen bleiben», sagte Bistumssprecher Giuseppe Gracia gestern. «Wir werden regelmässig von Interessenten im In- und Ausland angefragt, ob wir die Werke als Leihgabe zur Verfügung stellen.» In der Regel stimme die Kathedralstiftung als Verwalterin des Domschatzes solchen Anfragen zu.

Dass der Domschatz längerfristig auf Reisen gehen oder gar dauerhaft in einem auswärtigen Museum ausgestellt werden könnte, wollte Gracia nicht kommentieren. Er unterstrich aber die grosse kunsthistorische Bedeutung der Werke. «Diese sind für die Schweiz zum Teil einmalig.»

Spendenaktion gestoppt

Von der Sistierung aller Arbeiten für das Domschatzmuseum in Chur ist auch die Spendenaktion betroffen. Auch diese werde mit sofortiger Wirkung gestoppt, heisst es in einer Mitteilung des Bistums. Man wolle nun über die Bücher gehen und abklären, ob das Museumsprojekt nach dem Nein der Stadt noch realisierbar bleibe, heisst es in dem Schreiben weiter. Insbesondere müsse auch abgeklärt werden, «wie die Finanzierung sichergestellt werden kann».

Auch wenn der Gemeinderat den städtischen Baubeitrag von 600 000 Franken abgelehnt hat: Zumindest um den Zustupf des Kantons muss das Bistum nicht bangen. Dieser hat bereits vor vier Jahren einen Beitrag von vier Millionen Franken für die Restaurierung und Sanierung des bischöflichen Schlosses in Aussicht gestellt. Laut Regierungsrat Martin Jäger ist darin ein Beitrag ans Museum enthalten.

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